Lob für großen Unternehmergeist


Heute vor 25 Jahren starb der Verleger Axel Springer, an den sich die meisten nach Ansicht der „Welt“ eher als Politiker, Patriot oder Populist erinnern denn als Unternehmer. Dabei habe er dies alles nur sein können, weil er sehr erfolgreicher Unternehmer und Innovator war, schreibt das Springer-Blatt über den Ex-Chef. Der Innovationsvorsprung, der ihm mit seinen beiden wichtigsten Erfindungen „Hörzu“ und später „Bild“ gelang, sei so groß gewesen, dass er zu seinen Lebzeiten nicht habe eingeholt werden können. Hinter beiden Produkten stecke ein Muster, das den nüchternen Marktvorausahner weit mehr als den späteren Koch der Volksseele verrate. Die „Hörzu“ als Antwort auf die „Bedrohung durch das neue Medium Radio und Fernsehen sei eine Leistung, die vielen Unternehmern nicht gelingen wolle: angesichts neuer Märkte sich nicht auf dem angestammten Gebiet zu verschanzen, sondern die Bedrohung in einen Vorteil umzumünzen.
welt.de

VERLAGE


Ravensburger: Der Verlag hat mit dem „Tiptoi“-System eine Lösung entwickelt, wie sich Kinder mit elektronischer Hilfe Inhalte eines Bilderbuches selbst erschließen sollen. Passend dazu veröffentlicht die „FAZ“ einen ausführlichen Artikel zur Gedächtnisforschung, der am Beispiel der Disney-Pleite mit „Baby Einstein“ zeigt, dass zumindest kleinste Kinder mit Elternbezug besser lernen können.
„Handelsblatt“ (S. 5), „FAZ“ (S. 8)

BÜCHER & AUTOREN


Andreas Maier: Die „Welt“ porträtiert den Schriftsteller aus der Wetterau und überlegt, ob dieser ein „Heimatschriftsteller“ sei oder nicht.
welt.de

Herta Müller: Das Literaturhaus Berlin zeigt eine Ausstellung zur Literaturnobelpreisträgerin. Durch die Enttarnung ihres Freundes Oskar Pastior als Mitarbeiter der Securitate erhalte die Ausstellung einen beklemmenden Akzent, so die „NZZ“.
nzz.ch

Molly Norris: Der „Tagesspiegel“ zeichnet ein Porträt der jetzt wegen islamistischer Todesdrohungen untergetauchten amerikanischen Zeichnerin.
tagesspiegel.de

Boris Pahor: Die „SZ“ begegnet dem 97-jährigen slowenischen Schriftsteller, dem „heimlichen Star des Berliner Literaturfestivals“.
„SZ“ (S. 16)

Joseph Roth: Die „FAZ“ analysiert das Spätwerk des Erzählers an seinem Napoleon-Roman „Die Hundert Tage“.
„FAZ“ (S. N4)

Thilo Sarrazin: Der Autor und Ex-Bundesbankvorstand fordert, Integrationsverweigerern die Sozialleistungen auf ein Minimum zu kürzen. Politiker haben ähnliche Pläne.
„FTD“ (S. 9/10/25)

ONLINE


Onlinehandel: Ebay verbündet sich mit dem Shopping-Club Buy VIP, um neue Zielgruppen zu erreichen, im Fokus stehen dabei speziell Frauen.
„Handelsblatt“ (S. 22)

MEDIEN & MÄRKTE


Zeitungsmarkt: Die katholische Wochenzeitung „Rheinischer Merkur“ wird von den Bischöfen aufgegeben und mutiert zur Minibeilage der „Zeit“.
„FAZ“ (S. 37), „SZ“ (S. 17), „FTD“ (S. 8), tagesspiegel.de, taz.de

Urheberrecht: Die VG Wort hat Verfassungsbeschwerde gegen ein Urteil des Bundesgerichtshofes eingelegt, das Druckerhersteller von Gebühren befreit.
„FTD“ (S. 8)

Einzelhandel: Schluss mit der Suche nach Zutaten. Das Berliner „Kochhaus“ bietet alles, was zu einem Rezept nötig ist, als Komplettpaket.
„FTD“ (S. 28)

Versandhandel: Die Versandapotheke Doc Morris und das Versandhaus Klingel wollen im nächsten Jahr gemeinsam eine Versandapotheke für die Generation der über 50-Jährigen betreiben.
„Handelsblatt“ (S. 29)

SZENE


Pop-Literatur: Die „FAZ“ beschreibt die Erfindung der deutschen Pop-Literatur aus dem Geist des Missverständnisses.
„FAZ“ (S. N3)