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Leipzig hört und klagt

Rund einen Monat vor Eröffnung der Leipziger Buchmesse trommeln die Veranstalter für den eigenen Hörbuch-Schwerpunkt. Mehr als 100 Aussteller beteiligten sich in diesem Jahr, darunter alle renommierten Hörbuch-Verlage, sowie sämtliche ARD-Rundfunkanstalten. Doch die Stimmung dürfte nicht sonderlich positiv ausfallen.

Denn im Vergleich zu den Vorjahren hat die Branche 2009 ein bescheidenes Ergebnis hingelegt. Unter dem Strich stand ein dickes einstelliges Minus; im Januar startete die Branche sogar mit einem Umsatzverlust von 15% gegenüber dem Vorjahresmonat – die Suche nach der Ursachen wird ein zentrales Thema in Leipzig sein – dem Ort, der laut Oliver Zille, Direktor der Leipziger Buchmesse, der „wichtigste Branchentreffpunkt für die nationalen Hörbuchverlage“ ist.

Schlaglichter des Hörbuch-Schwerpunkts in Leipzig in diesem Jahr:

  • Ihren Besuch angekündigt haben bisher u.a. die Sprecher Ben Becker, Oliver Rohrbeck und Günter Grass.
  • Geplant sei außerdem ein großes Sprecher-Casting. Die Leipziger Buchmesse und die Initiative Hörspielgemeinschaft.de suchen den besten Nachwuchs-Sprecher aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. In der Jury sitzen u.a. Oliver Rohrbeck. Der Gewinner soll im Finale am 20. März auf der Buchmesse ermittelt werden und darf eine Rolle bei einer Hörspielproduktion übernehmen.
  • Am Messe-Freitag, ab 20.05 Uhr, findet die „ARD-Radionacht der Hörbücher“ im MDR-Klangkörper-Domizil am Augustusplatz statt, u.a. mit Walter Adler, Klaus Buhlert, Günter Grass, Harry Rowohlt und Anna Thalbach (das komplette Hörbuchprogramm ist ab dem kommenden Donnerstag, 18.2., unter www.leipzig-liest.de zu finden).
  • Gemeinsam in Leipzig, auf einem Gemeinschaftsstand in der Halle 3, präsentieren sich die Betreiber privater Hörspiel-Webseiten, die laut Messeveranstalter jeden Monat rund eine halbe Million Hörer auf ihre Seiten locken (mehr Infos unter www.hoerspielgemeinschaft.de).
  • Zwischen Hörbuch-Café und dem Gemeinschaftsstand der Hörbuchverlage präsentiert die Buchmesse eine Ausstellung zum Thema Hörbuch, zu sehen sind u.a. Hörbücher und Abspielgeräte zum Hörbuchformat DAISY.

Fotos: Leipziger Buchmesse

Kommentare

4 Kommentare zu "Leipzig hört und klagt"

  1. Laut Mediacontrol GfK hat der Hörbuch folgende Umsätze gemacht:
    2009: € 181.118.510
    2008: € 178.519.711

    Das macht eine Umsatzsteigerung um 1,5 %

    Die Absatzsteigerung fällt noch größer aus:
    2009: 13.813.112
    2008: 13.050.768

    Das macht eine Absatzsteigerung um 5,8 %

    Liebe Heike aus Nürnberg: alles Schlechtreden hilft nicht!

  2. Liebe Heike, nix für ungut, aber wie soll das Hörbuch verloren haben, wenn der Umsatz auf 200 Millionen Euro gestiegen ist und 6,7 % mehr Hörbücher als im Vorjahr verkauft wurden? Und lieber Horst: Die Top-20-Bestseller des Hörverlags hatten einen Durchschnittspreis von 45 Euro! Wer sich im Handel richtig hinters Hörbuch klemmt, der kriegt auch was vom Kuchen ab…

  3. Es macht sich eben bemerkbar, dass die Bestseller nicht so einschlagen bzw. die gut gefragten teuren Pakete fehlen.

  4. Wie, bitteschön, kommt Buchreport bloß immer auf völlig andere Zahlen als alle anderen? Media Control z.B. attestiert dem Hörbuch den höchsten Umsatz und die größten Abverkaufszahlen in der Geschichte. Noch nie wurden so viele Hörbücher gekauft und so viele Nutzer gezählt. Man sollte ein Medium nicht schlecht reden, sondern den Handel beim Verkauf aktiv unterstützen!

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