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Allgegenwärtiger, aber leiser Humor

Für die „Süddeutsche Zeitung“ hat Christoph Schröder den neuen Roman von Paul Torday gelesen. In „Charlie Summers“ erzählt der Brite eine mehrfache Hochstaplergeschichte. Protagonist Hector Chetwode-Talbot ist nach einem traumatischen Zwischenfall in Afghanistan aus der britischen Armee ausgeschieden. Ein ehemaliger Mitschüler, mittlerweile Inhaber einer Finanzdienstleistungsfirma, stellt ihn als Köder ein: Ecks gute gesellschaftliche Kontakte sollen frisches Geld in einen Fond spülen. Während einer halbprivaten Geschäftsanbahnung lernt Eck den Gauner Charlie Summers kennen, der eine erstaunliche optische Ähnlichkeit zu Eck selbst aufweist.

Die charakterliche Parallelführung zwischen den beiden Protagonisten sieht Schröder als große Schwäche des Romans, denn sie führe ihn nicht selten gefährlich nahe an das Klischee heran. Dennoch sei „Charlie Summers“ kein misslungenes Buch. Zu charmant und intelligent sei Tordays Charakterzeichnung bis in die Nebenfiguren hinein, zu brillant sein allgegenwärtiger, aber leiser Humor, zu ausgeprägt sein Talent für den Entwurf von komischen Szenen und Auftritten.

Paul Torday: Charlie Summers. Berlin Verlag 2010, 22 Euro
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 14)

NACHGELESEN – Bücher in der Presse

Belletristik

Manfred Iwan Grunert: Amerikanskij Wolp. Verlag Matthes & Seitz 2009, 29,90 Euro
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 34)

Bethan Roberts: Köchin für einen Sommer. Kunstmann Verlag 2009, 19,90 Euro
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 34)

Marion Tauschwitz: Dass ich sein kann, wie ich bin. Hilde Domin. Biografie. Palmyra Verlag 2009, 28 Euro
fr-online.de

Martina Zöllner: Hundert Frauen. DuMont 2009, 19,95 Euro
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 34)

Sachbuch

Alexander Close: Das Containerprinzip. Wie eine Box unser Denken verändert. Mare Verlag 2009, 24 Euro
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 34)

Christian Klein(Hrsg.): Handbuch Biographie. Methoden, Traditionen, Theorien. J. B. Metzler 2009, 64,95 Euro
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 34)

Comic

Fabien Vehlmann, Marie Pommepuy, Sébastien Cosset: Jenseits. Reprodukt Verlag 2009, 18 Euro
fr-online.de

VORAUSGEHÖRT – Bücher im Radio

Walter Adler hat für den WDR „Verblendung“ vertont, Auftakt von Stieg Larssons Millenium-Trilogie. Drei Folgen, jede eine Stunde lang. Das sei zwar wenig angesichts der 700-seitigen Romanvorlage, urteilt Stefan Fischer für die
„Süddeutsche Zeitung“, der gestern abend den ersten Teil gehört hat. Für Adler und sein Ensemble (u.a. Anna Thalbach) reiche die Zeit aber, um nicht nur den Plot zu erzählen, sondern sich in die Verästelung des finsteren Thrillers hineinzubegeben und eine komplexe akustische Welt zu erschaffen. Herausgekommen sei eine „ meisterhafte Hörspiel-Adaption“.

Weitere Folgen: WDR 1Live, Teil 2: 21. 1., Teil 3: 28. 1., jeweils 23 Uhr.#

Das Hörspiel erscheint am 22. Februar bei Random House Audia auf CD.

„Süddeutsche Zeitung“ (S. 15)

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