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Postskriptum: Buchhändler stören

Unerwartete Unterstützung für sein personell verschlanktes Buchhandelskonzept bekommt die DBH-Gruppe. In ihrem bei Marion von Schröder erschienenen Erotik-Ratgeber für Männer „Make her crazy – Was Frauen wirklich wollen“ empfiehlt Society-Luder Giulia Siegel Buchläden als besonders geeignete Orte zum Frauenaufreißen. In der Reiseführerabteilung zum Beispiel könnten Männer sich an „potenzielle Flirtopfer“ heranpirschen, „den Dackelblick aus der Trickkiste kramen und auf unwissend machen. Welcher Reiseführer ist der beste?“ Auch in der „Abteilung Dichter und Denker“ könne man(n) durch geschicktes Dummstellen „relativ schnell ein kleines intellektuelles Helfersyndrom auslösen, nach dem Motto ,Wow, dem kann ich noch etwas beibringen‘. Einem lockeren Informationsflirt dürfte dann nichts mehr im Wege stehen.“ Merken Sie was? Richtig: Beratungsbereite Buchhändler stören da nur.   

Klang: Komplett

In einer Broschüre zu ihrem 60. Geburtstag listet dpa amüsante  Fehler aus sechs Jahrzehnten auf. Hier der schönste: „In einer Meldung über eine USA-Japan-Tournee der Berliner Philharmoniker lässt ein Hörfehler einen neuen Star am Opernhimmel aufgehen: ,Es singen Alter Nierend, Anna Tomowa-Sintow und Jessye Norman.‘“ Später gesellte sich sicher auch Klanger Lebnis hinzu.     

Ausruf: Anregend

Hierzulande kaum bekannt ist, dass Barack Obama seinen erfolgreichen Slogan „Yes, we can“ tatsächlich von der Kinderfilm-Figur „Bob the Builder“ (Bob der Baumeister) geklaut hat. Die Frage, was man daraus lernen kann, stellt sich vor der Bundestagswahl vor allem für den in Umfragen abgeschlagenen SPD-Kandidaten Frank-Walter Steinmeier. Vielleicht sollte er es angesichts der Kürze der verbleibenden Zeit mit dem „Töröö!“ von Benjamin Blümchen versuchen. Das hätte immerhin Signalcharakter. 

Emotionen: Erklärt

Eine besonders plastische Erklärung für den Unterschied zwischen Ekel und Verachtung liefert Henrik Fexeus in seinem Buch „Die Kunst des Gedankenlesens“ (Mosaik bei Goldmann): „Der Gedanke an die Technoversion von ,Macarena‘ kann Ekel hervorrufen (vielleicht sogar Angst, wenn ich länger drüber nachdenke), aber keine Verachtung. Hingegen können wir den Menschen verachten, der sich die Technoversion von ,Macarena‘ als Klingelton heruntergeladen hat.“ Denken Sie, liebe Leser, ruhig mal darüber nach. Ich gehe in der Zeit mein Handy stummschalten.

Schreibfehler: Störend

Zum Schluss noch ein Fundstück aus dem Mediendienst turi2: „Kettenmails, Rechtschreibfehler und unverständliche Abkürzungen nerven E-Mail-Nutzer am mesiten, so eine Yahoo-Umfrage.“

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