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Dan auf Dumping-Kurs

Seit heute ist der designierte Weltbestseller „The Lost Symbol“ (Foto-Collage: buchreport.de)in der englischen Fassung auf dem Markt. Der neue Roman von Dan Brown ist zeitgleich in den USA, Kanada (bei Doubleday) sowie in Großbritannien (bei Bantam Books/ Transworld) erschienen. buchreport.de zeigt, wer den Roman für umgerechnet 5,67 Euro verkauft, wie die ersten Rezensenten gestimmt sind. Und wo die ersten Auszüge zu lesen sind.

XXL-Marketing: In Großbritannien hat die Random House-Tochter Transworld und ihr Dan-Brown-Imprint Bantam Press eine der aufwendigsten Marketingkampagnen, die auf der Insel jemals für ein Buch inszeniert worden ist, im Vorfeld lanciert. Neben der traditionellen und massiven Werbung im Buchhandel ging der Londoner Publikumsverlag gezielt auf die Straße und schmückte Posterwände (3 x 6 m) in britischen Großstadt-Bahnhöfen und der Londoner U-Bahn sowie Plakatflächen an stark frequentierten Einfallstraßen mit dem neuen Brown-Cover. Und, und, und… (hier mehr)

Countdown: In den USA haben besonders die Filialisten gestern ihre Läden bis nach Mitternacht geöffnet, damit die hartgesottene Fans schon um 0.01 Uhr ihre ersten Exemplare kaufen konnten – bei Borders blieben  z.B. laut „Wall Street Journal“ (hier) 188 von 511 „Superstores“ geöffnet.

Erste Rezensionen: Nach 10-stündiger Marathon-Lektüre hob Jon Howells (Waterstone’s) um als einer der ersten Rezensenten den Daumen – das Buch sei Browns anspruchsvollstes, meldete Howell per Twitter. Ebenso euphorisch: der Rezensent des „Bookseller“. Der Bloomberg-Leser spuckte demgegenüber gegen den Wind – und schrieb, „The Lost Symbol“ könne mit den beiden Vorgänger-Romanen nicht mithalten (via „Bookseller“ hier und hier).

Erster Einblick: „Bild“ hat den Prolog des Romans übersetzt (hier).

Preisschlacht: Laut „Wall Street Journal“ liefern sich Amazon, Barnes & Noble sowie Borders im Netz einen Dumping-Krieg; Amazon habe den empfohlenen Verkaufspreis um 46% auf 16,17 Dollar gesenkt. In den britischen Supermärkten sank der Preis laut „Bookseller“ sogar auf bis zu 5 Pfund (bei Asda, ca. 5,68 Euro) – 70% günstiger als der empfohlene Preis; mit diesem Dumping-Kurs unter Einkaufspreis verliere die Kette pro Exemplar 4 Pfund; bei Sainsbury’s und Morrisons werde das Buch zwischen 8 und 9 Pfund verkauft (via „Bookseller“ und „WSJ“).

Update: Der Händler The Book Depository hat sogar die 5-Pfund-Grenze (nach unten) unterboten: 4,99 Pfund (5,67 Euro) (via „Bookseller“)

Weltautor: Mit 6,5 Mio Exemplaren ist die Auflage die höchste, die von der Bertelsmann-Tochter Random House jemals einem Autor zugebilligt wurde. Das „WSJ“ schreibt, „The Lost Symbol“ erscheine in 50 Sprachen. Laut Random House wurden von Browns Vorgänger-Roman „The Da Vinci Code“ (in 51 Sprachen übersetzt) 81 Mio Exemplare verkauft; auf der Bestsellerliste der „New York Times“ hielt sich das Buch 144 Wochen. Auch für Lübbe ist der ehemalige Lehrer eine Goldgrube: Seine vier Romane „Sakrileg“ (6/2004), „Illuminati“ (9/2004), „Diabolus“ (2/2005) und „Meteor“ (10/2005) kommen auf eine deutschsprachige Gesamtauflage von über 14 Mio Exemplaren (mehr hier).

Europa: Die amerikanischen und britischen Random House-Verlage Doubleday und Bantam/ Transworld haben das englischsprachige Original in einer signifikant sechsstelligen Auflage nach Kontinentaleuropa transportiert – die größte Nachfrage kommt aus Deutschland, wo von einer sechsstelligen Nachfrage ausgegangen wird (hier mehr).

E-Book: Die digitale Fassung von „The Lost Symbol” ist zeitgleich zur Printausgabe erschienen – bei Amazon für 9,99 Dollar. Zum Ärger vieler Verleger, die eine Entwertung gedruckter Bücher gefürchten (hier und hier mehr).

Deutschland-Start: Erstverkaufstag für die deutsche Übersetzung des Titels ist der 14. Oktober; Lübbe wird den Roman für 26 Euro anbieten; zeitgleich und zum gleichen Preis soll bei Lübbe Audio die gekürzte Hörbuchfassung erscheinen. Ein deutsches E-Book zu  „Das verlorene Symbol“ ist laut Lübbe nicht geplant.

Brown heiß erwartet: Seit Jahresanfang (und bis Ende Juni) brach im US-Buchhandel der Absatz von Hardcover-Büchern für Erwachsene laut „WSJ“  um 18% ein – umso dringlicher hätten die Sortimenter auf den neuen Brown gewartet (hier mehr).

Mehr zum Start des neuen Dan-Brown-Romans am Donnerstag im neuen buchreport.express

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