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Plädoyer für das Rackjobbing

Im Alltagsgeschäft Konkurrenz, im nächsten Jahr gemeinsames Singen im Sortiment mit Seminaren für die Warengruppe: Zwingt der Leidensdruck die Kalenderverlage ins Boot mit den Wettbewerbern?
Nein, vielmehr der von allen geteilte Optimierungsgedanke. Wir wollen im Schulterschluss im Buchhandel das Bewusstsein für eine leider immer noch unterschätzte Warengruppe schärfen. Kalender können zweifellos einen Schub vertragen. Unter dem Strich ergänzen sich die Programme der beteiligten Verlage. Und was KNV betrifft: Natürlich knabbert der Zwischenbuchhandel mit seinen logistischen Bündelungseffekten und Bestellmessen am Direktbezug. Am Ende des Tages freuen wir uns aber über jeden verkauften Kalender.

Auf welchen Feldern lassen Buchhändler im Kalendergeschäft Potenziale brachliegen?
Die wesentlichen Punkte sind Form der Präsentation, regelmäßige Neumischung des Sortiments während der kompletten  Saison und eine genau austarierte Gestaltung des Preismixes. Nachholbedarf gibt es aber auch auf dem Feld des Firmenkundengeschäfts mit Kalendern. Dort lassen sich zusätzliche Umsätze erschließen. Kalender sind ein kleinteiliges, aber auch ein einträgliches Geschäft. Das müssen wir im Handel stärker rüberbringen.

Gerade die Kleinteiligkeit lässt viele Buchhändler zögern …
Richtig, viele haben nicht die Möglichkeit, Kalenderaktivitäten aus eigener Kraft wirksam zu forcieren. Und bei den Filialisten gibt es große Flächen und relativ wenig Personal. Buchhändler sollten generell ein noch intensiveres Rackjobbing zulassen. Im Kalenderbereich ist das nach meiner Meinung das Geschäftsmodell der Zukunft. Die Margen sind nicht zu verachten und das Risiko ist gering. Intensive Pflege der Kalenderfläche ist aber absolut erforderlich. Und gerade hier setzen wir mit unserem Servicekonzept an.

Welche Zeitansagen zum Umsatz kommen im Jahresendspurt aus dem Sortiment?
Ich kann natürlich nur für teNeues sprechen: Bei den Key-Accounts verbuchen wir bislang ein kräftiges Plus, was den Buchhandel in der Breite betrifft, liegen wir aber noch bei plus/minus null. Derzeit ziehen die Tagesumsätze allerdings signifikant an. Eines lässt sich schon attestieren: Das Geschäft brummt in diesem Jahr wohl erst sehr spät. Ich gehe davon aus, dass sich in den nächsten Tagen noch einiges entwickeln und auch Anfang Januar noch sehr gut verkauft werden wird. Dafür sprechen nicht nur die Rückmeldungen unserer Serviceteams, die den Buchhandel vor Ort betreuen.

Die Fragen stellte Rainer Uebelhöde

Zur Person: Michael Gilles

steht bei teNeues als Verkaufsleiter Kalender & Stationery Fachhandel auf der Gehaltsrolle. Der Kalenderexperte gehört zu den Initiatoren einer konzertierten Aktion, mit der die Verlage teNeues, Ackermann, DuMont und Stadler 2009 für mehr Umsatz sorgen wollen. Beteiligt ist auch das Barsortiment KNV. 

aus: buchreport.express 51/2008

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