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Der Papst hats gegeben, und jetzt kehrt Normalität ein

Bibelfesten Sortimentern fällt eine Abwandlung des berühmten Hiob-Spruchs ein: Der Papst hat’s gegeben, der Papst hat’s genommen. Aber es geht in diesem Fall nicht um Schicksalsschläge, sondern nur um das Ende eines Ausnahmezustands: Im kleinen Theologie-&-Religion-Segment herrschte in den vergangenen Jahren sehr viel Dynamik. Die kräftig gewachsene Nachfrage war eng verbunden mit dem deutschen Papst, der beginnend mit seiner Wahl 2005 („Wir sind Papst“) bis hin zu seiner zum Top-Bestseller aufgestiegenen Jesus-Biografie im deutschen Buchmarkt viele Ausrufezeichen gesetzt hat. Profitiert hat davon vor allem der Verlag Herder, der seine Führerschaft in diesem Teilmarkt kräftig ausbauen konnte.

In dem kleinen Segment religiöser Themen, das im Schnitt ca. 2%  des Sortimentsumsatzes bestreitet, können bereits einzelne, besonders erfolgreiche Bücher kräftige Wellen schlagen:

  • 2007 schnellten die Religion/Theologie-Umsätze um fast 19% gegenüber dem Vorjahr nach oben. Ohne Benedikts Bestseller „Jesus von Nazareth“ wäre es nur ein Umsatzplus von 5,9% gewesen.  
  • Gegenüber dem Vor-Benedikt-Jahr 2004 lagen die Umsätze 2007 mit dem Religionsfach sogar fast 50% höher.

Das Pendel schlägt zurück

Nach derart steilen Zuwächsen war der nachfolgende Sinkflug geradezu programmiert, zumal derzeit auch noch die gesamte Buchkonjunktur etwas lahmt. Die Umsätze der Abteilung Religion/Theologie liegen im bisherigen Jahresverlauf 2008 allerdings gleich um 23% unter denen des Vorjahres: Das Pendel schlägt damit derart kräftig zurück, dass 2008 absehbar nur ein „Normaljahr“ wird.

Fleißige Benediktiner

Das zeigt sich auch im „Gewicht“ der untenstehenden aktuellen Themen-Bestsellerliste 2008, die mit dem Lebenshilfe-Bändchen des Abtprimas Notker Wolf („Aus heiterem Himmel“, Rowohlt) anders als beim Papst-Buch nicht mehr von einem hochpreisigen Topseller angeführt wird. Auch liegt der Verkaufspreis der zehn meistverkauften Titel im Schnitt um fast 20% niedriger als im Vorjahr.
Neben Bestseller-Primus Notker Wolf ist ein weiterer Benediktiner mit seinen guten Ratschlägen prominent vertreten. Pater Anselm Grün ist mit immerhin sechs Büchern unter den 20 meistverkauften platziert.

Eine weitere Besonderheit: In die Phalanx der mehr oder weniger religiös fundierten Wegweisungen und wohlfeilen Segenswünsche im Bestsellerranking hat sich mit Richard Dawkins auch ein international profilierter Religionskritiker geschoben.

aus dem buchreport.spezial Theologie und Religion 11/2008 (hier bestellbar, hier das Inhaltsverzeichnis)

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