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Ausgelesen?

Während sich Fernseh-Kritiker und Fans auf die heute Abend ausgestrahlte Diskussion zwischen Marcel Reich-Ranicki und Thomas Gottschalk konzentrieren (im ZDF ab 22.30 Uhr), muss die Frau, die sich nach dem Fernsehpreis-Eklat rasch auf die Seite des Großkritikers geschlagen hatte, um ihre TV-Präsenz bangen. Nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ denkt Thomas Bellut, Programmdirektor des ZDF (Foto unten: ZDF), darüber nach, Elke Heidenreichs (Foto li.: Frankfurter Buchmesse) Vertrag als „Lesen!“-Moderatorin nicht zu verlängern. „Über das Verhalten und die Worte von Frau Heidenreich bin ich auch persönlich enttäuscht“, zitiert die „SZ“ Bellut. Und: „Selbstverständlich kann ich nicht zulassen, dass ein Kollege wie Thomas Gottschalk so unfair attackiert wird, zumal die Attacke ungerecht und ungerechtfertigt war. Ich frage jetzt mal Frau Heidenreich: Können Sie denn überhaupt noch für einen Sender arbeiten, den Sie ja so schrecklich finden?“

Rückblick: Die „Lesen!“-Moderatorin hatte nach der MRR-ZDF-Schelte in der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ geschrieben: „Man schämt sich, in so einem Sender überhaupt noch zu arbeiten.“ Und indirekt auch Gottschalk angegriffen. Mit Blick auf Heidenreichs Engagement beim Sender erklärte Bellut gegenüber der „SZ“: „Wir hatten aber fünf gute Jahre Lesen. Und: Frau Heidenreich hat im ZDF stets ihre Meinungsfreiheit behalten, und sie hat sich schon häufiger kritisch über das Fernsehen geäußert. Kritik halte ich für völlig normal. Es kommt auf das Maß an. Das Maß wurde hier allerdings weit überschritten.“

Nicht nur gegen die Fernseh-, sondern auch Teile der Buchbranche hatte Heidenreich zuletzt gestänkert. In der Radiosendung „SWR1 Leute“ kritisierte die den vom Börsenverein gestifteten Deutschen Buchpreis. „Da werden Longlists und Shortlists gemacht. Ist die Literatur denn ein Wettrennen?“ schimpfte Heidenreich nach dpa-Angaben. Und: „Ich halte den Corine Buchpreis und auch den Deutschen Buchpreis für völligen Schwachsinn.“

Unabhängig vom weiteren Procedere müssen sich Heidenreich-Fans keine Sorgen machen, dass ihrem TV-Idol demnächst langweilig werden könnte. Im kommenden Jahr tritt Heidenreich gemeinsam mit Karl-heinz Pütz, Chef von Random House Audio, für die Bertelsmann-Verlagsgruppe mit einem eigenen, auf Musik spezialisierten Verlag an.

sueddeutsche.de, buchreport.de (Dt. Buchpreis), faz.net

Kommentare

1 Kommentar zu "Ausgelesen?"

  1. Fried und Mangold waren einfach langweilig und das Konzept der Sendung war genauso.

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