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Überflüssigere Werbeshow

Und schreibt und schreibt und schreibt: Die Presse bleibt in Frankfurt am Ball. Die „Neue Zürcher Zeitung“ meint, dass Autoren, die dicke Bücher schreiben, die „personifizierte Obstruktion“ gegen den Trend zum E-Book seien.

Sven Regener bloggt weiter für Spiegel Online. Schon im Zug nach Frankfurt kommen ihm die ersten Zweifel: Literatur übers Bahnfahren, geht das? Rettet das Kindle den Buchmarkt? Und warum hat bei der Taufe des E-Books Kindle keiner an Bier gedacht?

Der „Tagesspiegel“ schimpft über die Aufbau-Pressekonferenz, eine „dieser an sich überflüssigen Veranstaltung“, eine „noch überflüssigere Werbeshow“, gespickt mit branchentypischen Floskeln. Außerdem war der Berliner beim Suhrkamp-Kritikerempfang, zu dem diesmal ein paar Kritiker nicht eingeladen worden seien – diejenigen, die ihre Arbeit getan und Ulla Unseld-Berkéwicz Trauerbuch „Überlebnis“ nicht ganz so freundlich besprochen hatten.

Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ macht sich Gedanken darüber, warum der Berliner Unternehmer Matthias Koch den Zuschlag bei Aufbau bekommen hat. Dies liege wohl weniger am Kaufpreis als an einem anderen Argument: „Während ein Buchkonzern Synergieeffekte gesucht und womöglich die halbe Belegschaft entlassen hätte, will Koch Aufbau als unabhängiges Haus erhalten und lediglich acht der zurzeit 51 Mitarbeiterstellen abbauen.“

Auf faz.net plädiert Agent Andrew Wylie dafür, dass Agenten und Verlage auf gleichen Wettbewerbsbedingungen für das gedruckte und das digitale Buch bestehen – beide Versionen müssten zu demselben Preis angeboten werden.
Außerdem porträtiert die Online-„FAZ“ die „Jägerinnen der Bücher von morgen“: Scouts.

Die etwas messeträge „Süddeutsche Zeitung“ fand die Zeremonie zur Eröffnung der Buchmesse „erstaunlich normal“.

Und das „Handelsblatt“ erinnert daran, dass für die Lektüre von E-Books kein teurer Reader nötig sei – dafür eignen sich auch die meisten Mobilgeräte, egal ob Notebook, Organizer, PDA, Handy oder iPhone.

„Neue Zürcher Zeitung“ (S. 41), spiegel.de, tagesspiegel.de, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 35), faz.net, faz.net (Scouts), „Süddeutsche Zeitung“ (S. 11), „Handelsblatt“ (S. 18)

VERLAGE

Books on Demand:  strebt 50 Millionen Euro Umsatz an, Verkauf von E-Books ab 2009, dann auch der Beginn der Bereitstellung von Buchautomaten, an denen man sich Titel frisch ausdrucken kann.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“(S. 19)

Lightning Source: US-Auftragshersteller für Bücher drängt auf den deutschen Markt, kooperiert mit rund 30 Verlagen in Deutschland, darunter Springer SBM.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 19)

Pearson-Verlag: Penguin-Mutter schürt Optimismus und behauptet sich in Krise · Jahresgewinn erfüllt Prognosen.
„Financial Times Deutschland“ (S. 5)

BUCHHANDEL

E-Books: Sony, Thalia und Libri  bringen 2009 den Sony Reader nach D, Bücher sollen 20% günstiger sein.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 19), welt.de

BÜCHER & AUTOREN

Aravind Adiga: erhält den Booker Prize.
nzz.ch, stern.de, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 42), „Süddeutsche Zeitung“ (S. 14), welt.de, fr-online.de

Kai Diekmann, Ertugrul Özkök: Die Chefs von „Bild“ und „Hürriyet“ haben ein Buch geschrieben,  „Süper Freunde – Was Türken und Deutsche sich wirklich zu sagen haben“ – und gründen vielleicht bald eine Partei.
faz.net

Elke Heidenreich: hofft, dass „Lesen!“ bald um 21 Uhr abends statt erst um 22 Uhr 30 ausgestrahlt wird – und verhandelt gerade mit dem ZDF darüber.
tagesspiegel.de

Heinrich Heine: Manuskript entdeckt, das über 100 Jahre als verschollen galt.
spiegel.de

Marcel Reich-Ranicki: will den Deutschen Fernsehpreis auch nachträglich nicht annehmen, erwartet stattdessen, dass seine Kritik am Fernsehprogramm tatsächlich Veränderungen bewirken wird.
tagesspiegel.de, „Süddeutsche Zeitung“ (S. 11)
 
Gerhard Wolf: Der Schriftsteller und Verleger wird achtzig.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 13)

Deutschsprachigen Literaturhäuser: wollen ihr Netzwerk erweitern und erweitern ihr Netzwerk um Zürich, Graz und Rostock.
nzz.ch

MEDIEN & MÄRKTE

Medien: Die anhaltende Anzeigenflaute führt zu Einstellungsstopps in Zeitungshäusern.
tagesspiegel.de

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