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Aufbau bleibt in Berliner Hand

Die Verhandlungen über den Verkauf des insolventen Aufbau-Verlags sind offenbar beendet worden: Nach Informationen von dpa hat der Berliner Unternehmer Matthias Koch von Insolvenzverwalter Joachim Voigt-Salus (Foto) den Zuschlag für den Kauf des Verlags erhalten. Im Rennen war zuletzt Branchengerüchten zufolge auch die schwedische Bonnier-Gruppe. Einzelheiten dazu wurden bisher noch nicht bekannt, sollen am morgigen Dienstag allerdings auf einer Pressekonferenz mitgeteilt werden.

Viel ist über den neuen Eigentümer nicht bekannt. Laut „Tagesspiegel“ übernimmt der 64-Jährige die Geschäfte zum 1. November; zu seinen Projekten gehörten ein Kreativkaufhaus und ein Drei-Generationen-Haus in Berlin. Über Kenntnisse der Buchbranche verfüge Koch nicht.

Rückblick: Die Aufbau Verlagsgruppe GmbH hatte am 30. Mai 2008 Insolvenzantrag gestellt, nachdem im März der Bundesgerichtshof nach einem 14 Jahre andauernden Rechtsstreit des Verlegers gegen die Bundesregierung (BvS) rechtskräftig festgestellt hatte, dass die Treuhandanstalt die jetzt insolvente Gesellschaft entgegen ihren beim Verkauf im Jahre 1991 gegebenen Zusicherungen nicht mit dem Vermögen des Aufbau – Verlages hatte ausstatten können, weil sie selbst nie Eigentümerin geworden war. Vielmehr hatte Lunkewitz persönlich den Aufbau – Verlag im Jahre 1995 vom Kulturbund rechtswirksam erworben.

Der Aufbau-Verlag war seit seiner Gründung im Jahre 1945 durch den Kulturbund der bedeutendste Verlag der DDR und ist seit der Wende einer der wenigen großen und konzernunabhängigen Literaturverlage in Deutschland. Der Verlag erwirtschaftete im Jahre 2007 einen Umsatz in Höhe von fast 15 Millionen Euro und beschäftigt zurzeit 60 Mitarbeiter.

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