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Ausweitung der E-Zone

Droemer Knaur baut auf E-Books: Der Publikumsverlag bietet 50 Spitzentitel, darunter Bestseller wie „Die Wanderhure“ von Iny Lorentz, „Dschungelkind“ von Sabine Kuegler oder Franz Konz’ Steuerwissen als elektronische Bücher zum Download an. Ab Herbst 2008 plant Droemer Knaur, alle künftigen Novitäten zusätzlich auch als E-Book anzubieten (hier die Pressemitteilung). Im Interview erklärt Verlags-Geschäftsführer Ralf Müller die Hintergründe.

Bislang hat sich der E-Book-Markt nur mühsam entwickelt. Warum investieren Sie jetzt dennoch in das elektronische Format?
Die Investionen sind sehr überschaubar, Voraussetzung ist eine entsprechende Anpassung der internen Workflows. Wir sehen diese Investion darüberhinaus mittel- bis langfristrig orientiert. in den USA kann man sehr genau beobachten, wie der Markt im ersten Quartal 2008 – bedingt durch die Devices von Sony und Amazon/Kindle – deutlich an Dynamik gewonnen hat. Zeitverzögert wird sich dieser Markt auch in Deutschland entwickeln.

Was waren bislang die größten Hürden des Marktes?
Die grössten Hürden waren technischer Natur – diese sind inzwischen überwunden. Jetzt wird es in Deutschland darum gehen, dass Amazon und Sony ihre geräte auf den Markt bringen und die Verlage ihre Inhalte entsprechend aufbereiten – beides eine Frage der Zeit. Darüberhinaus rechnen wir damit, dass auch Apple in naher Zukunft ein i-book auf den Markt bringen wird.

Neben Nachschlagewerken hatte es die Belletristik im E-Book-Format bisher schwer. Ist die Lektüre von 600-Seiten-Wälzern wie „Die Wanderhure“ von Iny Lorentz als E-Book dennoch ein Vergnügen?
Die jetzt von uns angebotene PDF-Version ist ein erster Schritt – weitere werden folgen. Mit unserem technischen Partner id.on design arbeiten wir an einer deutlich komfortableren Lösung mit klarem Mehrwert für den Leser. Diese werden wir unseren Partnern zur Buchmesse 2008 hoffentlich präsentieren können. Unabhängig davon hätte ich mir bis vor kurzem auch nicht vorstellen können, meine gesamte Musik auf einem mobilen Gerät zu speichern, und wer sich mal die Mühe gemacht hat, ein Buch auf dem Kindle oder Sony Reader zu lesen, wird zugeben müssen, dass es einen Zeitpunkt gibt, wo nur noch der Inhalt zählt, unabhängig vom Medienträger. Das es demnächst in Deutschland mobile Endgeräte geben wird, ist für uns vollkommen klar und liegt bei der Größe und Bedeutung des deutschen Buchmarktes auch auf der Hand.

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