buchreport

Attacke auf Alice

Eva Herman bei ihrem Skandal-Auftritt bei
Johannes B. Kerner (Foto: ZDF)

Wer einmal für einen Skandal sorgte, ist auch gut für einen zweiten. Nach diesem Motto verfolgen die Zeitungen den gestrigen Auftritt von Eva Herman, die in Stuttgart ihr neues Buches „Das Überlebensprinzip“ (Hänssler Verlag) präsentiert hat. Viel Neues sei nach den beiden Vorgängerwerken „Das Eva-Prinzip“ und „Das Prinzip Arche Noah“ nun nicht mehr dabei, meint die „Süddeutsche Zeitung“.  Wie auswendig gelernt habe die ehemalige „Tagesschau“-Sprecherin ihre Phrasen vorgetragen, während Frieder Trommer, Geschäftsführer des Hänssler-Verlages, die ganze Zeit genickt habe – „Er weiß: Der Eva-Herman-Fisch, den er da an der Angel hat, wird seinen Verlag ins Gespräch bringen.“

Laut „Stern“ hat sich Herman bei der Präsentation ihres Buches einmal mehr als missverstandene Weltverbesserin gezeigt; statt eines kritischen Interviews, als das der Hänssler-Verlag das Gespräch verkauft habe, habe Friedrich Hänssler, der ehemalige Leiter des Verlags, die Autorin inszeniert. „Und deshalb hat die Medienlandschaft Sie fallen lassen, wie eine heiße Kartoffel, nachdem Sie sich von einer geforderten Mainstream-Ideologie verabschiedet haben?“, habe Hänssler Eva Herman den Ball etwa zugespielt.

Der „Focus“ berichtet, dass sich Herman in ihrem neuen Pamphlet Alt-Feministin Alice Schwarzer vornimmt: „Alice Schwarzer hatte, als zum ersten Mal öffentlich über meine Thesen diskutiert wurde, hinter meinem Rücken eine Denunziation im großen Stil losgetreten“, zitiert das Magazin – Herman bezichtige die „Emma“-Gründerin einer Zicken-Aktion, Schwarzer habe in einem Rundbrief ihre Abonnentinnen aufgefordert, mit Beschwerden auf Hermans Entlassung bei der „Tagesschau“ zu drängen. Herman habe den Attacken eine Absolution folgen lassen: „Seit einiger Zeit bete ich für Alice Schwarzer. Wer seinen Gegnern in Liebe begegnet, kann mit Hilfe des Himmels Gutes erreichen. Ich bete für ihre Erkenntnis.“

sueddeutsche.de, stern.de, focus.de

BÜCHER & AUTOREN

Götz Aly: Bundeszentrale für politische Bildung verbreitet sein Buch „Unser Kampf“ mit Fehlern.
fr-online.de

Michel Houellebecq: war am Sonntag zu einem Blitzbesuch in der Frankfurter Schirn und erklärte, dass kein Mensch in Deutschland Urlaub macht.
faz.net, „Süddeutsche Zeitung“ (S. 14)

Vladimir Nabokov: Sohn Dmitri will die Aufzeichnungen zu seinem letzten Roman „The Original of Laura“ als Faksimile-Ausgabe herausbringen.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 42)

Pen World Voices Festival: mit großer deutscherBeteiligung, darunter Daniel Kehlmann und Ingo Schulze sowie Michael Krüger, der sich für die Wiederentdeckung von Robert Walser stark machte.
faz.net

Solothurner Literaturtage: Poesie, Prosa und Pathos – ausgelassene Stimmung beim Lesefestival.
nzz.ch
 

ONLINE

ARD und ZDF: präsentieren der Politik ihre Online-Pläne und wollen den Passus des 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrags (Tenor: Sie dürfen keine „elektronische Presse“ auflegen) ersatzlos streichen.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 40)

Thomann: Musikhändler hat 2007 Umsatz von 240 Mio Euro erwirtschaftet, plus 40%; 80% davon entfallen aufs Internet.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 16)

Yahoo: wird nach Microsoft-Rückzug an der Börse hart bestraft; wo ist Steve Ballmers Plan B?
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 14), „Süddeutsche Zeitung“ (S. 24), ftd.de, handelsblatt.com

Xing: profitiert von Übernahmen, Zahl der Neumitglieder wächst rasant, Ergebnis verfünffacht.
„Financial Times Deutschland“ (S. 14)

MEDIEN & MÄRKTE

Marktforscher: TNS lehnt Übernahme durch WPP ab – Pläne für Fusion von TNS und GfK lösen Begehrlichkeiten aus.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 15), ftd.de

Print: Deutsche Post verfolgt weiter die Pläne für eine Gratis-Zeitschrift.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 19)

SZENE

Schillers Schädel: Weimar sucht nicht weiter.
welt.de

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