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Es ist wichtig, Gesicht zu zeigen und sich nicht hinter einem Unternehmen zu verstecken

Der 2011 erstmals ausgeschriebene Virenschleuderpreis für erfolgreiches Social Media Marketing geht in die nächste Runde. Am Montag beginnt die Nominierungsphase für die drei Kategorien (Marketing-Maßnahme/Strategie, Marketing-Idee, Persönlichkeit). Ein Interview mit Jury-Mitglied Annette Schwindt (Foto: Michèle Lichte).

Welche Bedeutung hat Social-Media-Marketing in der Buchbranche inzwischen?
 
Eine große. Nur leider haben das viele noch nicht so richtig erkannt oder setzen es falsch um. Es geht nicht um eine Übertragung von Einwegkommunikation von off- nach online oder einfach nur um einzelne Kampagnen. Es geht um die langfristige Einbindung von Kommunikation via Social Media in die Gesamtkommunikation, den fortwährenden Austausch mit den Lesern, Kundenservice, Vertrauensbildung, um das Netzwerken und um den Aufbau langfristiger Bindungen. Hier sprechen Menschen mit Menschen, wobei die einen eben Autoren sind oder Verlage repräsentieren. Über Social Media können beide Seiten näher zueinander rücken und so voneinander profitieren.

Welche neuen Trends gibt es im Social-Media-Bereich?

Bevor man sich um Trends kümmert, sollte man zunächst einmal sicherstellen, dass man eine gesunde Basis für seine Online-Kommunikation hat, sprich eine nutzerfreundliche Website mit Blog und ggf. Shop. Danach kann man sich um die Vernetzung dieser Basis mit Social Media kümmern, wobei nicht Trends ausschlaggebend sein sollten, sondern die Frage, wo sich die eigene Zielgruppe vorzugsweise aufhält und welche Inhalte sie ansprechen.
Generell kann man es sich inzwischen nicht mehr leisten, mobile außen vor zu lassen. Künftig werden die wenigsten noch mit Rechner online gehen und Smartphones sind längst nicht mehr das Neueste. Die Online-Kommunikation wird mehr und mehr in den Alltag integriert werden (Google Glass, Smartwear etc.). Damit gewinnt auch die ortsbasierte Integration von Social Media immer mehr an Bedeutung (Check-Ins, virtuelle Realität, Beacons).

Welche Lektion müssen Social-Media-Manager noch lernen?

Dass es wie erwähnt um echte Gespräche mit echten Menschen geht, die schnell merken, wenn sie nicht für voll genommen werden oder nur versucht wird, sie mit Floskeln abzuspeisen. Dass es wichtig ist, Gesicht zu zeigen und sich nicht hinter einem Unternehmen zu verstecken. Dass man als Seitenbetreuer auch Mensch sein sollte und ruhig zugeben darf, wenn man etwas nicht weiß. Guter Service ist nicht, alles zu wissen, sondern seine Hilfe anzubieten. Und wenn das mal nicht sofort möglich ist, dann darf man das ruhig sagen. Wichtig ist, dass man überhaupt zeigt, dass man die Fans wahrnimmt, und Fragen oder auch Lob und Kritik nicht unbeantwortet stehen lässt.

Was erhoffen Sie sich vom Virenschleuderpreis?

Ich habe den Virenschleuderpreis bisher nur als interessierter Buchmensch von außen verfolgt. Einmal fieberte ich im Hintergrund mit für die Nominierung der Fjodorbücher von Pål H. Christiansen (den ich bei seiner Onlinekommunikation begleite) und Felix Janosa bei Terzio. Im vergangenrn Jahr war ich dann selbst in der Kategorie Persönlichkeit nominiert und kam bis in die Endausscheidung. Jetzt finde ich mich zum ersten Mal auf der anderen Seite des Jury-Tisches wieder und freue mich sehr darauf, auf neue spannende Projekte, Ideen und Menschen aufmerksam zu werden und mit dazu beitragen zu dürfen, die Kunde über sie zu verbreiten.

Annette Schwindt ist seit 2002 unter schwindt-pr im Web tätig. Ihr Blog „In Sachen Kommunikation“ existiert seit 2009. Bei O’Reilly veröffentlichte sie „Das Facebook-Buch“.

Die Fragen stellte Christina Reinke

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