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Wenn Eigenverleger gemeinsame Sache machen

Der Erfolg von Selfpublishing ist in den Augen vieler Verleger der Erfolg Einzelner, während das Gros der Autoren unter der Grenze der öffentlichen Wahrnehmung bleibe. Doch was, wenn die Vorzeige-Selfpublisher selbst einen Verlag gründen und ihre Erfolgsrezepte teilen? – Zwei der erfolgreichsten Selfpublisher, H.M. Ward (Foto) und Hugh Howey, haben entsprechende Pläne angekündigt.

Im Interview mit buchreport (erscheint im kommenden buchreport.magazin 7/2014) erklärte Hugh Howey, Autor der erfolgreichen„Wool“-Science-Fiction-Saga, auf die Frage, warum er nach detaillierten Vorüberlegungen über den idealen Verlag (hier zusammengefasst) nicht einen eigenen Verlag gründe: „Genau das habe ich vor. In ein paar Monaten kann ich mehr dazu sagen. Nur soweit: Bei meinem Verlagsunternehmen werde ich selbst zwar nicht den Haufen der Mansukripteinreichungen durchschauen, ich will mich aber bei der Programmauswahl einbringen und mit Autoren arbeiten, besonders im Marketing.“ Im Interview deutet Howey an, inwiefern sein Verlag bei den Vorschüssen und der Transparenz gegenüber Autoren  andere Maßstäben setzen soll als etablierte Verlage. Howey arbeitet außerdem daran, eine eigene Buchhandlung zu eröffnen, auch hierzu äußert er sich im Interview.
Neben Howey will auch die Romance-Spezialistin H.M. Ward, die angeblich in weniger als drei Jahren rund 5 Mio Exemplare ihrer Bücher verkauft hat, einen eigenen Verlag starten. Gegenüber der „Huffington Post“ erklärt die Autorin, sie habe bereits zwei Autoren unter Vertrag, beides etablierte Autoren. Allerdings sollen diese als Co-Autoren für H.M. Ward fungieren, um die eigenen Ideen schneller (bisher: alle zweieinhalb Wochen ein neues Buch) zu realisieren. Ward kündigt an, höhere Vorschüsse und später auch eine höhere Erfolgsbeteiligung als traditionelle Verlage zu zahlen. Im ersten Jahr sollen vier bis sechs Titel erscheinen, im zweiten Jahr doppelt so viele.

Kommentare

2 Kommentare zu "Wenn Eigenverleger gemeinsame Sache machen"

  1. Matthias Ulmer | 11. Juni 2014 um 14:52 | Antworten

    Das ist gute alte Tradition, dass Verlage von Autoren gegründet wurden. Was das aber mit Selfpublishing zu tun hat, wenn ein Autor einen Verlag gründet? Ist doch schön, wenn immer mehr neue Verlage entstehen.

    • Das frage ich mich nach dem Lesen auch gerade. Beide übernehmen die tradierte Funktion von Verlegern. Das ist in Ordnung – aber Self-Publishing ist das nicht mehr.

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