buchreport

Teure Friedenspfeife

Ende des vergangenen Jahres hatte sich Penguin im Agency-Streit schon mit dem US-Justizministerium verglichen. Jetzt folgt die Einigung mit den Bundesstaaten und Verbraucherschützern. Eine kostspielige Einigung, die dafür sorgt, dass Penguin ohne schweres Gepäck in die Flitterwochen mit Random House starten kann (so denn alle Kartellwächter zustimmen).
In der Klage wegen möglicher Absprachen von Verlagen und Apple bei der Preissetzung für E-Books muss Penguin insgesamt 90 Mio Dollar zahlen. Davon gehen 75 Mio Dollar an die Verbraucher, 7 Mio Dollar an die Bundesstaaten und 8 Mio Dollar an die Anwälte, die an der Sammelklage beteiligt waren. Das Settlement muss noch von einem Gericht abgesegnet werden, die Entscheidung wird noch im Sommer erwartet.
Die anderen Verlage, die ebenfalls wegen Agency-Absprachen verklagt wurden, hatten sich ebenfalls bereits mit den Bundesstaaten und dem Justizministerium geeinigt: HarperCollins, Simon & Schuster, Hachette und Macmillan. Verglichen mit den anderen Verlagen fällt die Summe, die Penguin zahlen muss, allerdings größer aus als die rund 80 Mio Dollar, die die anderen vier Verlage zusammen zahlen mussten.
Offenbar hatte auch Penguin-Mutter Pearson nicht damit gerechnet, dass die Summe am Ende so hoch ausfallen würde. Die Rückstellungen, die Pearson im vergangenen Jahr dafür gebildet hatte, lagen bei rund 40 Mio Dollar.

Nach der Einigung von Penguin richtet sich die Aufmerksamkeit jetzt dem Start des Agency-Prozesses gegen Apple, der am 3. Juni beginnt. Im Vorfeld hat die US-Regierung E-Mails veröffentlicht, die belegen sollen, dass Apple der Strippenzieher bei der Preissetzung gewesen sein soll. Die Dokumente dokumentieren insbesondere eine Korrespondenz des Apple-Gründers Steve Jobs mit dem Verleger James Murdoch (News Corporation, Mutter der Verlagsgruppe HarperCollins) unmittelbar vor der Präsentation des iPads und iBook-Stores – ein Mail-Wechsel, der in einen Vertrag von Apple mit HarperCollins mündete.

Mehr zum Thema im buchreport-Dossier zum Agency-Streit.

Kommentare

Kommentar hinterlassen zu "Teure Friedenspfeife"

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Mit dem Abschicken des Kommentars erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihre Daten elektronisch gespeichert werden. Diese Einverständniserklärung können Sie jederzeit gegenüber der Harenberg Kommunikation Verlags- und Medien-GmbH & Co. KG widerrufen. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutz-Richtlinien

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*

Themen-Kanäle

SPIEGEL-Bestseller

1
Fitzek, Sebastian
Droemer
2
Neuhaus, Nele
Ullstein
3
Garmus, Bonnie
Piper
4
Schlink, Bernhard
Diogenes
5
Follett, Ken
Lübbe
27.12.2023
Komplette Bestsellerliste Weitere Bestsellerlisten

Veranstaltungen

Es gibt derzeit keine bevorstehenden Veranstaltungen.

größte Buchhandlungen