buchreport

Die Kraft des Kollektivs

Crowdfunding von einzelnen Buchprojekten wird immer populärer. In Großbritannien basiert bereits das gesamte Buchprogramm eines neuen Verlags auf der Schwarmfinanzierung.
Die drei englischen Autoren Justin Pollard, John Mitchinson und Dan Kieran  (v.li., Foto: Unbound) haben mit einem überwiegend privat aufgebrachten Startkapital in Höhe von 300.000 Pfund den Verlag Unbound (übersetzt etwa losgebunden, entfesselt, hier die Webseite) ins Leben gerufen, der Schlüsselelemente von Crowdfunding-Plattformen im Internet mit denen eines klassischen Buchverlags kombiniert. Sein Buchprogramm generiert Unbound in typischer Crowdfunding-Manier; alle Titel basieren auf Schwarmfinanzierung:
  • Am Anfang der Wertschöpfungskette steht die Idee für ein Buch, mit der ein Autor bei Unbound anklopft. 
  • Wird das Konzept vom Team abgenickt, folgt als nächster Schritt online die Suche nach den Geldgebern.
  • In Absprache mit Unbound wird festgelegt, wieviel Geld für die Umsetzung bis zum gedruckten Buch benötigt wird. In der Regel werden 5000 bis 10.000 Pfund eingeworben. 
  • Mit dem Schreiben beginnt ein Unbound-Autor grundsätzlich erst, wenn das gewünschte Kapital zusammen ist. 
  • Autor und Unbound teilen sich alle Gewinne 50:50.
Hinter Unbound steht ein kleines, aber eingespieltes Team von insgesamt sieben Mitarbeitern. Während Kieran und Pollard sich überwiegend um den reibungslosen Ablauf der Plattform kümmern, ist Mitchinson der verlegerische Kopf des Gründertrios, bei dem Lektorat, Marketing und Herstellung zusammenlaufen. Mitchinson war früher Marketingchef der Buchkette Waterstones und anschließend mehrere Jahre Verlagsleiter von Harvill Press und Cassell.
Mitchinsons Fazit nach 18 Monaten fällt positiv aus: Rund 60 Buchprojekte wurden auf der Webseite von Autoren vorgestellt, davon sind 14 erschienen, weitere 20 befinden sich in unterschiedlichen Entstehungsstadien. Lediglich fünf Projekte wurden als unrealisierbar an den Autor zurückgegeben. Der Geschäftsplan sieht für das dritte Jahr, also 2013, schwarze Zahlen vor, und laut Mitchinson ist das Start-up auf „einem vielversprechenden Weg“ dahin.
Ein ausführlicher Artikel zu Unbound ist im buchreport.magazin 1/2013 zu lesen (hier zu bestellen).

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