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Die Verlagsbranche muss sich industrialisieren

Wie können Verlage Inhalte so managen, dass sie diese in allen Formaten und auf allen Kanälen publizieren können? – So die zentrale Frage des 13. CrossMediaForum, das am 19. Mai 2011 in München stattfindet.

In diesem Rahmen erläutert Christian Kohl (Foto), Senior Manager E-Business beim Wissenschaftsverlag Walter de Gruyter, wie und warum de Gruyter Kundendaten, Inhalte und Ressourcenplanung in einem System bündelt. Einen ersten Einblick in das Thema gewährt er im Interview mit Ehrhardt F. Heinold.

Ihr Vortrag heißt „Hyperdistribution durch Systemintegration: Wie De Gruyter Content Management Systeme (CMS), Customer Relationship Management (CRM) und Enterprise Resource Planning (ERP) integriert“. Was ist das zentrale Ziel dieser Systemintegration?

Das zentrale Ziel ist größere Flexibilität, kürzere Reaktionszeiten auf Kunden- bzw. Marktanforderungen sowie Kosteneinsparungen. Insbesondere sollen auch die Prozesse schlank gehalten werden, um größtmögliche Automatisierung zu erreichen und Redundanzen zu vermeiden.

Was sind die größten Herausforderungen in einem solchen Mega-Projekt?

Die beiden größten Herausforderungen sind zum einen die Koordination der verschiedenen Dienstleister, besonders wenn sehr unterschiedliche technologische Ansätze bzw. Umgebungen aufeinandertreffen. Zum anderen braucht es ein klares Ziel, ein Konzept, das so strikt wie möglich durchgesetzt werden muss, um am Ende nicht wieder durch „workarounds“ o.ä. neue Reibungsverluste zu produzieren.

Welche Ziele verfolgen Sie mit der Verbindung von Inhalten (CMS) und Kunden (CRM)? Geht es hier auch um eine Möglichkeit, zukünftig individualisiertes Marketing oder sogar Individualprodukte zu ermöglichen?

Das könnte ein möglicher Weg für die Zukunft sein. Grundsätzlich geht es erst einmal darum, dass wir künftig mehr Kundenorientierung zeigen können und dadurch noch bessere Produkte und bessere Services bieten können.

Welche neuen Geschäfts- und Erlösmodelle werden durch so eine integrierte IT-Infrastruktur möglich?

Grundsätzlich ist diese Infrastruktur die Voraussetzung dafür, Content möglichst granular und kontextualisiert anbieten zu können. Ebenso soll natürlich das Endkundengeschäft gestärkt werden.

ERP, CMS, CRM – das klingt nach ziemlich viel Geld und einem aufwändigen Projektmanagement. Wie kann ein mittelständischer Verlag so ein Projekt finanziell und personell stemmen?

Durch kluge Planung, standardisierte Prozesse, Einsatz von Industriestandards wo immer möglich und geschickte Priorisierung der Anforderungen: Konzentration auf die wichtigsten Geschäftsziele.

Was wird Ihre zentrale Botschaft in dem Vortrag sein?

Die Verlagsbranche muss sich weiter „industrialisieren“ – Systeme konsolidieren, Standards einführen, Prozesse verschlanken – um künftig am Markt bestehen zu können. Nur so kann schnell, ohne Qualitätsverluste und Kostenexplosionen auf veränderte Kundenbedürfnisse
reagiert werden.

Die Fragen stellte Ehrhardt F. Heinold.

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