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Mehrheit unterstützt Google-Vergleich

In wenigen Wochen wird sich entscheiden, ob das Google Settlement grünes Licht in den USA erhält – eine Anhörung zum außergerichtlichen Abkommen vor dem zuständigen New Yorker Gericht ist für den 7. Oktober angesetzt. Im Vorfeld der Entscheidung hat „Publisher’s Weekly“ mit einer großen Umfrage das Stimmungsbild zum Vergleich ermittelt – und kritisiert die Art und Weise, wie der Vergleich ausgehandelt wurde. buchreport.de stellt die wichtigsten Ergebnisse vor.

  • Von den 890 Antworten, die das US-Branchenblatt erhalten hat, spricht sich eine Mehrheit von 41% für den Vergleich aus, während 23% ihr Veto bekunden; über ein Drittel (36%) sind unentschieden.
  • Der Anteil der Befürworter ist unter den Verlegern (52%) am höchsten, gefolgt von den Autoren (42%) und Bibliothekaren (29%). Der Anteil der Befürworter fällt außerdem bei denjenigen, deren Bücher selbst vom Settlement betroffen sind, vergleichsweise höher aus.
  • Nur rund 55% der Befragten, deren Titel vom Vergleich betroffen sind, haben erklärt, dass sie ihre Rechte angemeldet haben oder noch bis zum 5. Januar anmelden werden, um die 60 Dollar von Google zu kassieren; den meisten Befragten ist dies offenbar zu aufwändig – was „Publisher’s Weekly“ vermuten lässt, dass Google am Ende nur die Hälfte der 45 Millionen Dollar, die zur Bezahlung von Rechteeinhabern von gescannten Büchern beiseite gelegt wurden, ausgeben könnte.
  • Nur 12% der betroffenen Rechteinhaber haben ihr Veto per „Opt-out“ dargelegt oder wollen dies noch tun.
  • Trotz der Informationskampagne von Branchenverbänden und Google sind die Grundzüge des Vergleichs einem hohen Anteil der Befragten noch nicht klar.

Das Fazit des Branchenblatts fällt trotz der Mehrheit der Befürworter skeptisch aus: „Für uns stellt die Umfrage eine fundamentale Frage in den Vordergrund: Bei allen guten und schlechten Szenarien rund um den Vergleich – war es jemals vernünftig zu glauben, dass solch ein revolutionärer, beispielloser Pakt, der in über drei Jahren von Leuten im Geheimen ausgehandelt wurde, die nur lockere Ansprüche der Repräsentation haben, der aber eine große Bandbreite an Anspruchsberechtigten umfasst, sowohl im In- als auch Ausland, der außerdem finstere Urheberrechts-Aspekte offenbart und eine rasante Entfaltung der digitalen Zukunft in Aussicht stellt, war es also vernünftig zu glauben, dass dies per Class Action-Vergleich in einigen Monaten durchgesetzt werden kann, angesichts eines historischen Wandels der Medienindustrie?“

Publisher’s Weekly

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