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Die Stunde des E-Books

buchreport-Runde zum Thema E-Book-Perspek-
tive: Werner-Christian Guggemos (Mitte) freut
sich bereits heute über gute Zuwächse.
Spezielle Lesegeräte versprechen weitere Im-
pulse, aber auch mehr Wettbewerber…

E-Book als populäre Anwendung erlebt jetzt die „Stunde Null“, glaubt Random House-COO Frank Sambeth. Zwar werde das Thema von den Publikumsmedien zur Frankfurter Buchmesse vielleicht etwas zu sehr hoch gekocht, aber es sei trotzdem kein Hype, sondern entwickele sich zum realen Geschäft, sagte Sambeth in Frankfurt als Teilnehmer an der buchreport-Expertenrunde am „Spiegel“-Stand.

Und welche Bücher werden bevorzugt papierlos gelesen? Sambeth verweist auf wachsende Downloads von Romanen in den USA. Und Werner-Christian Guggemos, Geschäftsführer des E-Book-Portals Ciando, pflichtet ihm bei: „Die Bestseller-Listen der E-Books werden sich den Bestsellerlisten gebundener Bücher annähern.“ Derzeit überwiegen noch Sach- und Fachbuchtitel, die oft auch nicht für Handhelds, sondern für die Arbeit am PC heruntergeladen werden.

Axel Nehen (Pearson Education Deutschland, li.)
glaubt trotz seiner Programmschwerpunkte EDV und Technik nicht an eine Ablösung der gedruckten Fachliteratur…

Axel Nehen, Geschäftsführer des Fachverlags Pearson Education Deutschland, hat für seine EDV- und Technik-Bücher ebenfalls überwiegend PC-Nutzer im Blick, und reagiert reagiert jetzt mit dem Parallelangebot von CD-ROM-Fassungen, die wie die weiterhin verlegten gedruckten Bücher als haptische Produkte im Buchhandel erworben werden können. Den zukünftigen Hauptnutzen mobiler E-Book-Geräte sieht Nehen im Schulbereich, damit sich die Kinder nicht mehr mit den schweren Papierbüchern abschleppen müssen.

Nina Kreutzfeldt (Kreutzfeldt EP, Mitte) kennt
einige Verlage, die bereits ihre Inhalte medien-
neutral vorhalten, um ganz unterschiedliche
Ausgabeformate zu bedienen. Die meisten
würden bisher aber Druckdaten ins E-Format
umwandeln…

Nina Kreutzfeldt, Geschäftsführerin des E-Book-Spezialisten Kreutzfeldt Electronic Publishing, bescheinigt den aktuellen E-Book-Geräten eine recht gute Qualität, ist sich aber sicher, dass die technische Entwicklung in den nächsten zwei Jahren noch einen weiteren Sprung nach vorne macht: „Entscheidend ist, dass die Verlage jetzt auch in der Breite bereit sind, ihre Bücher im E-Book-Format zur Verfügung zu stellen und zwar auch Bestseller.“

Ist es wirklich schwer vorstellbar, dass die vielfach preissensiblen Buchkäufer ein mehrfaches ihres jährlichen Buchkauf-Budgets in ein E-Book-Lesegerät investieren?  Ja, sagt Ciando-Chef Guggemos, weil es zum Statussymbol werde. „Im übrigen wird es wie bei aller Unterhaltungselektronik zu einem Preisrückgang kommen. Ich rechne damit, dass in nicht allzu langer Zeit Geräte für 99 Euro auf den Markt kommen.“

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