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Bastei Lübbe geht auf glatte Preise

Eine Mehrheit der Buchhändler wünscht sich glatte Preise. Das hatte eine aktuelle buchreport-Umfrage nachdrücklich untermauert. Als einer der ersten Verlage hat Bastei Lübbe die Konsequenzen gezogen. Mit dem kommenden Herbstprogramm 2016 wird das Unternehmen alle Novitäten auf glatte Preisendungen umstellen.

Einzelne Titel, insbesondere im Taschenbuch, die im starken Wettbewerb stehen und Nebenmarktsaffin sind, werden künftig auf 90 Cent enden. Damit folgt Bastei Lübbe dem immer lauter werdenden Ruf aus dem Sortimentsbuchhandel, die vor einigen Jahren von der Verlagsgruppe eingeführte 99er-Endung abzuschaffen. „Entscheidend aber ist, was vor dem Komma steht“, zitiert Stefanie Folle, Vertriebsleiterin bei Bastei Lübbe, den Buchhändler Jan Orthey aus Lüneburg im soeben verschickten Statement zur neuen Preispolitik.

„Wo irgend möglich“, will der börsennotierte Verlag die Verkaufspreise deshalb signifikant anheben. „Uns ist bewusst, dass allein wir Verlage angesichts ausgereizter Konditionen, steigender Miet- und Personalkosten im Handel und rückläufiger Kundenfrequenz durch die von uns vorgegebene Preisgestaltung die Rendite des Handels verbessern können“, betont Klaus Kluge, Vorstand des börsennotierten Publikumsverlags. Begleitende Kundenbeobachtungen sollen klären, wie viele Kunden überhaupt auf den ausgewiesenen Ladenpreis achten und zum Kaufkriterium erheben. Die bereits mit dem Herbstprogramm 2015 vorgenommenen testweisen Erhöhungen einzelner Taschenbücher bekannter Autoren um einen Euro auf 10,99 Euro hätten zu keiner erkennbaren Kaufzurückhaltung geführt.

„Entscheidend war allerdings die Bereitschaft des Handels, sich aktiv für die preisangehobenen Titel einzusetzen“, stellen die Kölner heraus.
„Das Ganze ist ein Experiment“, gibt Stefanie Folle die Richtung vor. „Sollten wir auf breiter Front scheitern, kehren wir zurück zu den teils ungeliebten, aber gelernten 99er-Endungen. Ich bin aber zuversichtlich, dass der Kunde die neuen Preise akzeptiert, inhaltliche Qualität natürlich vorausgesetzt.“

Kommentare

3 Kommentare zu "Bastei Lübbe geht auf glatte Preise"

  1. Fabian Neidhardt | 3. Februar 2016 um 10:48 | Antworten

    Lübbe koppelt die glatten Preise mit einem „signifikanten“ Preisanstieg. Stellt sich erstmal die Frage, was signifikant bedeutet. Und dann, falls das wirklich auf breiter Front scheitert, dann kehrt man zu den 99er Rundungen zurück. Aber auch zum alten Preis?

  2. Joachim von Zepelin | 3. Februar 2016 um 9:38 | Antworten

    Beim Secession Verlag gibt es schon in diesem Frühjahr für alle Neuerscheinungen glatte Preise.

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