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Weltbild steht auf sicheren finanziellen Beinen

Die neue Weltbild-Geschäftsführung: Patrick Hofmann, Sikko Böhm und Gerd Robertz (v.l., Fotos: Weltbild, Montage: buchreport.de)

Die neuen Weltbild-Geschäftsführer haben die jüngst bekanntgegebenen neuen Entlassungspläne verteidigt. Das Trio wehrt sich in einem Interview gegen Gerüchte, nach denen das Unternehmen wieder in einer Finanzkrise steckt.

Im Interview mit der „Augsburger Allgemeinen“ erklären Patrick Hofmann, Gerd Robertz und Sikko Böhm, „dass Restrukturierungsmaßnahmen unabwendbar sind, um das Unternehmen auf die veränderten Kundenwünsche auszurichten“. Auf die Frage, warum zunächst bei einer Betriebsversammlung vor gut zwei Monaten den Beschäftigten versprochen worden sei, dass es keine weiteren Kündigungen geben werde, jetzt aber von weiteren Massenentlassungen die Rede sei, reagieren die Weltbild-Chefs ausweichend: „Bitte verstehen Sie, dass Sie diese Frage den Gesellschaftern stellen müssen.“

Der neue buchreport.express 46/2014 zeigt die Auswirkungen des Weltbildplus- und Club-Rückbaus. Für Publikumsverlage steht demnach das Geschäft mit Sonderausgaben-Lizenzen auf dem Spiel, für das kein Ersatz in Sicht sei (hier zu bestellen).


Weitere Ansagen des Trios im Interview:
  • Man werde am Katalog als ein Element im Marketingmix festhalten, auch das Filialgeschäft stehe nicht zur Disposition.
  • Weltbild arbeite an einem neuen Online-Auftritt, der allerdings erst 2015 freigeschaltet werden soll.
  • Das Kerngeschäft blieben „Bücher, Medien und Kultur“, daneben solle das Geschäft mit Produkten außerhalb von Büchern und Medien „deutlich geschärft“ werden. Konkret: „Wir wollen uns in den Bereichen Familien und Kinder, aber auch Schönes für zu Hause vom Angebot her stärken und deutlich besser vermarkten.“
  • Der fertig produzierte TV-Spot solle später ausgestrahlt werden als ursprünglich geplant. Begründung: „Wir müssen in erster Linie das Grundvertrauen in die Marke Weltbild wiederherstellen. Dazu gehört auch ein Stück Bescheidenheit. Ein TV-Spot dieser Art erschien uns zu diesem Zeitpunkt nicht passend.“
  • Gerüchte, nach denen Weltbild um weitere Finanzhilfe beim Land und bei der Kirche angefragt habe, seien „definitiv nicht richtig“. Und: „Weltbild steht auf sicheren finanziellen Beinen. Alle Gesellschafter sind ihrer finanziellen Verpflichtung nachgekommen.“

Bei der Gewerkschaft Verdi kommt das Interview nicht gut an. Die Arbeitnehmervertreter wundern sich, dass die Geschäftsführung lieber Interviews gebe, als bei der (gestrigen) Betriebsversammlung zu erscheinen.

Mehr zum Thema im Dossier von buchreport.de

Kommentare

1 Kommentar zu "Weltbild steht auf sicheren finanziellen Beinen"

  1. Ja, da muss man sich schon fragen, warum diese Geschäftsführung nicht bei diessr Betriebsversammlung gewesen ist.
    Man kann auch leider Dinge schön machen und das sie nach außen gut glänzen sollen.
    Wichtig ist jetzt, wie sich die Kunden in naher Zukunft bei Weltbild verhalten werden.
    Dies ist doch der entscheidende Punkt.
    Und ob vor allem Weltbild in der Außenwerbung sich besser wie früher darstellen kann.
    Die Kunden wollen Überzeugungen auch richtig wahrnehmen können. Und Weltbild sollte jetzt ein besseres Konzept vorweisen.
    Nur auf Entlassungen zu setzen, bringt auch nicht die erhoffte Gesundung der Verlagsgruppe.
    Da muss mehr von der Geschäftsführung erarbeitet werden.

    Von Bedeutung sind durchschlagende Strategien, die auch halten und Weltbild wieder ein Gesicht nach außen und innen geben.
    Und auch das Vertrauen im Unternehmen zwischen der Geschäftsleitung, dem Betriebsrat und der Belegschaft muss wieder funktionieren.
    H. Kraft

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