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Eine Menge Experimente, die auch häufig scheitern

Mitten in der Integration von Penguin und Random House forciert Markus Dohle (Foto: Bertelsmann) das Tempo und kauft in Spanien und Lateinamerika zu. Im Interview beschreibt der CEO von Penguin Random House die Wachstumslogik und die Vorstöße im Direktmarketing der noch jungen weltgrößten Publikumsverlagsgruppe. 

Das komplette Interview ist im buchreport.express 14/2014 zu lesen (hier zu bestellen)

Die Integration von Penguin und Random House wird nach Ihrer Einschätzung drei Jahre dauern. Statt sich darauf zu konzentrieren, docken Sie mit Santillana bereits weitere Verlage an. Warum gehen Sie dieses hohe Tempo?
Die Logik ist simpel: In Spanien und Lateinamerika gibt es – anders als in den angloamerikanischen Märkten – keine Penguin- und Random House-Integration. Wir verfolgen seit Langem das Ziel, dort weiter zu wachsen. Ende 2012 haben wir bereits die restlichen Anteile an Random House Mondadori übernommen. Die Übernahme von Santillana ist vor diesem Hintergrund der logische zweite Schritt. Nach Genehmigung der Kartellbehörden würden wir mit der Santillana-Übernahme zum Marktführer Planeta aufschließen.
In Großbritannien hat Hachette gerade Quercus gekauft. Bei Quercus hieß es, man werde als Teil einer größeren Gruppe die Herausforderungen der Branche eher meistern können. Folgt jetzt eine Konsolidierungswelle?
Nein. Viel wird davon abhängen, ob die Penguin Random House-Fusion funktioniert. Im positiven Fall werden andere Verlage motiviert, auch diesen Weg zu gehen. Gelingt sie nicht, wäre das nicht nur für uns, sondern auch für die gesamte Branche ein schlechtes Zeichen. Und das würde sicher andere Verlage abschrecken, ebenfalls Allianzen zu bilden. Mit einer Welle der Konsolidierung rechne ich nicht.
„Wir glauben daran, dass wir den Code der Discoverability knacken können“, haben Sie zum Auftakt der Allianz gesagt, also die Bücher für die Endkunden sichtbarer zu machen. Wie weit sind Sie bei der Lösung?
Zum Knacken des Codes der Discoverability gibt es kein Patentrezept. Das ist ein mehrjähriger Paradigmenwechsel von einem stark handelsorientierten Marketing zu einem zusätzlich stärker endkundenorientierten Bekanntmachen von Büchern. Es geht darum, dass Leser unsere Bücher in der digitalen Welt finden und bei unseren Partnern im Handel kaufen. Diese Marketinginnovation ist eine zentrale strategische Stoßrichtung für uns. Gelingt uns die Discoverability, können wir unsere Reichweite erhöhen. Wir wollen Agenten und Autoren beweisen, dass wir die größte Reichweite weltweit für unsere Bücher haben. Dann haben wir als Penguin Random House genügend Relevanz, um noch mehr Autoren- und Verlagstalente an uns zu binden. 
Kürzlich hat sich Ihre neue Tochter Penguin mit den anderen Verlagsgesellschaftern bei der Bücher-Entdeckungs-Plattform Bookish herausgezogen. Wie passt das zusammen?
Auf diesem Gebiet gibt es eine Menge Experimente, die auch häufig scheitern. Sowohl Bookish als auch Anobii habe sich nicht so entwickelt, wie es die Gesellschafter erwartet hatten. Insgesamt haben wir aber weltweit Dutzende von Projekten und Initiativen rund um Discoverability und Marketinginnovationen gestartet.

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