buchreport

Klasse geht vor Verkäuflichkeit

Mit einer ungewöhnlichen Personalpolitik will der Kwasi Verlag dem Kinder- und Jugendbuch- sowie dem Kalendersegment neue Inspirationen geben: Für den Verlag von Bruno Blume (Foto) arbeiten nur Autoren und Illustratoren – auch in den Abteilungen Finanzierung, Lektorat, Layout und Korrektorat. Im buchreport-Startup-Check erklärt der Schweizer sein Konzept. 

Ihr Konzept in 3 Sätzen: 

Da am Kwasi Verlag nur Kreative beteiligt sind, fragen wir nicht vordergründig nach Verkäuflichkeit und Gewinnmargen, sondern nur ob das Buch die Klasse hat, ob jemand darauf wartet und ob die Chemie stimmt zwischen allen Beteiligten. Darüber reden und dabei auch lachen können, ist uns wichtig. Natürlich müssen wir die Bücher auch vertreiben: Das versuchen wir vor allem über Lesungen und Direktwerbung anzukurbeln.

Ihr Einstieg in die Branche: 

Ich bin 1997 angefragt worden, (Kinder-)Bücher zu rezensieren. Das hab ich 15 Jahre gemacht, während ich 2001 endlich das durchgesetzt habe, was ich machen will, seit ich 10 bin: Geschichten erfinden und aufschreiben. Dass ich nun, nach 18 eigenen Büchern, ins Verlagsgeschäft gewechselt habe, hat viel mit der Erfahrung zu tun, die ich als Rezensent und Schriftsteller gemacht habe. Eher zufällig kam es dazu, dass ich dieses Jahr auch noch einen kleinen Buchladen übernommen habe.

Ihre erste morgendliche Tat im Büro:  

Ich kann direkt vom Schlafzimmer ins Büro wechseln. Dann hab ich vor dem Frühstück schon vieles erledigt, vor allem Mails beantwortet und to-do-Stapel umsortiert. 

Ihr letztes Telefonat: 

Ich habe alle Jugendlichen, die ich erreichen konnte, nach ihrer Meinung zum Text auf der U4 unseres Spitzentitels „Wasserstadt“ von Franco Supino gefragt. 

Ihr Geheimtipp für Existenzgründer: 

Mach nur das, wovon du überzeugt bist, dass es richtig und wichtig ist – dafür lohnt sich der Einsatz immer.

Ihre größten Stolpersteine: 

Ich hab so viele Ideen für Projekte und auch Fähigkeiten, dass es mir manchmal schwer fällt, ein angefangenes Projekt bis zum Ende zu führen. 

Ihr peinlichster Tweet oder Facebook-Post: 

Bei diesen virtuellen Zeitfressern bin ich nicht dabei. 

Was Google von Ihnen besser nicht wüsste: 

Viel gibt es wohl nicht, was nicht irgendwo eingegeben, abgeschrieben oder ausgespäht wurde oder noch wird.  

Ihr Unternehmen in 5 Jahren:  

Es bleibt ein kleiner Verlag, von dem sich die Autoren und Illustratoren als Teil begreifen – ähnlich dem Verlag der Autoren. 

Im buchreport Startup-Check bislang erschienen:

Kommentare

Kommentar hinterlassen zu "Klasse geht vor Verkäuflichkeit"

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Mit dem Abschicken des Kommentars erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihre Daten elektronisch gespeichert werden. Diese Einverständniserklärung können Sie jederzeit gegenüber der Harenberg Kommunikation Verlags- und Medien-GmbH & Co. KG widerrufen. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutz-Richtlinien

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*