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Deutsch ist im Kommen

Im Lizenzbereich führt der Rechte-Verkehr zwischen Deutschland und den USA in der Regel über eine Einbahnstraße: Deutsche Verlage sind gern gesehene Abnehmer für Lizenzen, in Gegenrichtung läuft wenig. Doch das Interesse an deutsche Autoren wächst jenseits des Atlantiks. Und zwar nicht nur bei Verlagen, sondern auch dem weltgrößten E-Commerce-Unternehmen.

Chad Post, Leiter des auf Übersetzungen spezialisierten Verlags Open Letter der University of Rochester, hat für das laufende Jahr 385 Romane und Lyrikbände gezählt, die ins Amerikanische übertragen wurden, darunter 50 Bücher aus dem deutschen Sprachraum (hier die Excel-Tabelle zum Download). Damit stehen die deutschen Titel auf Platz 2 der Sprachen, hinter Französisch. Zum Vergleich:

  • Für das Vorjahr stehen 39 deutsche Titel in Posts Tabelle, Deutsch rangierte auf Platz 3 hinter Französisch und Spanisch.
  • 2010: 35 deutsche Titel, Platz 3 (ebenfalls hinter Französisch und Spanisch).
  • 2008: 31 deutsche Titel, , Platz 3 (wieder hinter Französisch und Spanisch). Die Zahl der deutschen Titel, die ins Amerikanische übersetzt wurden, ist also seit 2008 um über 60% auf 50 Titel gewachsen.
Amazon gehört zu den wichtigsten Übersetzern

Überraschend an Posts Statistik: Amazon Crossing, das 2010 gegründete und auf Übersetzungen internationaler Literatur spezialisierte Verlagsimprint des Onliners, taucht in Posts Statistik mit 25 Büchern bereits als zweitstärkster Lizenzeinkäufer hinter Dalkey Archive auf.

Zu den erfolgreichsten deutschen Autoren von Amazon Crossing gehört Ullstein-Autor Oliver Pötzsch mit seiner „Henkerstochter“-Serie (hier ein Interview mit dem Autor), die sich in der Kindle-Ausgabe mittlerweile gut sechsstellig verkauft hat.  Doch Ullsteins Lizenzchefin Pia Götz warnte kürzlich im Gespräch mit buchreport vor überhöhten Erwartungen: „Es gibt bei Amazon zahlreiche andere übersetzte Titel, die unterhalb der Wahrnehmungsgrenze erschienen sind.“
Deutschsprachige Belletristik-Titel, die Amazon Crossing 2012 übersetzt hat
(Autor: Titel, Erscheinungstermin): 
  • Dorthe Binkert: „She Wore Only White“, April
  • Kristina Dunker: „Vertigo“, Mai
  • Wolfram Fleischhauer: „Fatal Tango“,  März
  • Thore Hansen: „Celtic Conspiracy“, Mai
  • Dora Heldt: „Chaperoned“, Juli
  • Sarah Lark: „In the Land of the Long White Cloud“, August
  • Thomas Meinecke: „Pale Blue“, August
  • Jutta Profijt: „Morgue Drawer Next Door“, Juli

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