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Akustisches Netzwerk

Der Hörbuch-Marktführer Audible will das Titelangebot auf dem Hörbuch-Markt durch ein kollaboratives Angebot ausweiten. Auf dem Hörbuch-Marktplatz ACX vernetzt die Amazon-Tochter Autoren, Agenten, Verlage und andere Rechteinhaber, um mehr Audio-Bücher über die konzerneigenen Vertriebsschienen zu verkaufen.

Mit der am Mittwoch, 11. Mai 2011, gelaunchten Internetseite will Audible den Produktionsprozess von Hörbüchern im elektronischen Format grundlegend verändern „Wir geben den Rechteinhabern und Produzenten die Kontrolle“, heißt es dazu auf der Internetseite von ACX. Motive: Die Amazon-Tochter will die Zahl der verfügbaren Hörbücher-Titel – aktuell nach eigenen Angaben nur 5% der Print-Titel – ausweiten.

Das Konzept ist vielfältig:

  • Über den Marktplatz können Autoren, Agenten, Verleger und weitere Rechteinhaber brach liegende Hörbuch-Rechte auswerten und sich zu diesem Zweck mit Sprechern, Produzenten und Hörbuch-Verlegern vernetzen, um ihre Hörbücher produzieren zu lassen.
  • Alternativ können die Rechteinhaber/Autoren selbst mit Hilfestellung von Audible ihre Hörbücher aufzeichnen und produzieren (s. Video-Anleitung unten).
  • Laut einem Bericht von „Publishers Weekly“sollen sowohl physische als auch digitale Hörbücher produziert werden. 
  • Rechteinhaber können die Hörbuch-Rechte über das Portal an Hörbuchverlage verkaufen.
  • Das fertige Hörbuch wird anschließend über Audible.com, Amazon.com und iTunes von Apple (kooperiert seit Jahren mit Audible) vertrieben.
  • ACX fungiert nur als Distributor, die Rechte bleiben bei den jeweiligen Rechteinhabern.
  • Zudem erhalten die Rechteinhaber Hilfestellung bei der Produktion der Hörbücher, bei der Klärung der Rechte sowie im Social Media Marketing.
  • Prominenter Partner von Beginn an ist neben HarperCollins Publishers, John Wiley and Sons und Pearson Education auch die weltgrößte Publikumsverlagsgruppe Random House: Die US-Gruppe vertreibt über ACX ergänzend jene Hörbücher, die nicht bei den eigenen Hörbuchverlagen ausgekoppelt wurden.
  • Laut „Publishers Weekly“ werden zum Start bereits 1000 Titel angeboten.

Abhängig vom Erlösmodell verspricht ACX den Rechteinhabern verlockende Umsatzanteile:

  • Wollen die Rechteinhaber ihre Hörbücher auch über andere Shops vertreiben, erhalten sie 25% bis 70% des Verkaufspreises.
  • Vertreiben Sie die Werke hingegen exklusiv über ACX (und damit ausschließlich über Amazon, Audible und iTunes) erhalten sie 50% bis 90%.
  • Um die Produktionskosten und das Risiko geringer zu halten, können die Rechteinhaber die Erlöse auch mit Produzenten teilen, in diesem Fall stehen ihnen 25% bis 45% vom Umsatz zu.
  • Außerdem erhalten Rechteinhaber einen Bonus von 25 Dollar für jeden Kunden, den sie mit ihrem Hörbuch neu für Audible gewinnen.

Es bleibt abzuwarten, wie Verlage und Autoren auf das Angebot reagieren. Fest steht: Mit den marktführenden Plattformen Amazon, Audible und Apple-Shop iTunes erreicht ACX eine gewinnversprechend große Kundengruppe. Dies dürfte die Rechteinhaber überzeugen, auch exklusiv über ACX zu vertreiben. Hat das Konzept Erfolg, können Amazon und Audible auf diese Weise ihre Marktmacht erneut vergrößern.

Anleitung, um Hörbücher aufzuzeichnen:

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