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Auf dem Weg zur hybriden Bibliothek

Zum neuen Jahr übernimmt die EKZ die Soforthoeren-Portale von Diderot. Im Interview mit buchreport.de erklärt der Chef des Bibliotheksdienstleisters Jörg Meyer, wie sich die EKZ fürs Endkundengeschäft rüstet und welche neuen Perspektiven sich für die „Onleihe“ von Medien in Bibliotheken ergeben.

Sie begeben sich mit der Übernahme auf neues Terrain. Wie rüsten Sie sich als B2B-Experte für das Endkundengeschäft?
Sicher ist die ekz.bibliotheksservice GmbH kein ausgewiesener B2C Experte. Allerdings betreiben wir im Rahmen des „Onleihe-Projektes“ seit 2007 die Endkunden-Entleihungen für alle angeschlossenen Bibliotheken und Bibliotheksverbünde (insgesamt 200). Ferner werden wir uns durch die Übernahme der Soforthoeren-, Sofortlesen- und Sofortsehenportale das notwendige Know How der Diderot Media KG sichern und ausbauen. Insgesamt sind wir der Überzeugung, gut für diesen Markt gerüstet zu sein.

Die Soforthoeren-Portale waren zuletzt in finanzielle Nöte geraten, weil das Downloadgeschäft überraschenderweise rückläufig ausfiel. Was muss sich ändern?
Wir entwickeln bereits einige Strategien zur Ankurbelung des Geschäftes. Darüber hinaus sind wir überzeugt, dass mit steigender Durchdringung des Marktes mit Tablet PCs und E-Readern sich auch der Download Markt positiv entwickeln wird.

Welche neuen Perspektive sehen Sie bei der nun ausgebauten „Onleihe“?
Wie in unserer Pressemitteilung vom 23.12. bereits geschrieben, gehen wir von positiven Aspekten für beide Geschäfte aus. „Apps“, die wir gerade ausschließlich für die „Onleihe“-Kunden entwickelt haben, werden auch für die Kunden der Sofort-Portale interessant sein. Andererseits können die guten Verlagskontakte der Sofort-Portale das Angebot für die „Onleihe“-Kunden verbessern. Die Integration der IT-Architektur und Nutzung dieser Synergien wird für beide Bereiche vorteilhaft sein.

Wird es in 20 Jahren noch stationäre Bibliotheken geben? 
Ich bin davon überzeugt, dass es auch in 20 Jahren und darüber hinaus stationäre Bibliotheken geben wird. Im Gegenteil: Die Bibliothek als Ort und Begegnungsstätte ist derzeit so modern und aktuell wie nie. Die steigenden Nutzungs- und Ausleihzahlen der öffentlichen Bibliotheken belegen dies. Wir sind davon überzeugt, dass sich das Download-Angebot der Bibliotheken als weiterer Service neben der physischen Ausleihe etablieren wird. Wir sprechen in diesem Zusammenhang von der „hybriden Bibliothek“. Gerne verweise ich hier auf die Ausarbeitungen des „Bibliothekarischen Beirates“ der ekz, der dies bereits 2008 in seinen Thesen zur Digitalisierung treffend formuliert hat.

Die Fragen stellte Daniel Lenz
 

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