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Veto der Vermieter

Unter der drastischen Überschrift „Chaos in der Mogelpackung“ berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ von der Lage bei Lesensart und Weltbild: Während in den Filialen, die der weithin unbekannte Buchhändler Rüdiger Wenk übernommen hat, eine „katastrophale Stimmung“ herrsche, bestätigt die neu aufgestellte Weltbild Retail GmbH ihre Ankündigung, neue Filialen zu gründen.

„Die drastisch verschlankte und neu benannte ,Weltbild Retail GmbH‘ hat soeben die Neueröffnung einer Handvoll weiterer Filialen beschlossen. Die Lesensart GmbH ihrerseits befindet sich auf massivem Schrumpfkurs“, schreibt die „Süddeutsche“. Die Verunsicherung bei den 370 Lesensart-Mitarbeitern sei groß, zitiert das Blatt Gesamtbetriebsrats-Sprecher Olaf Keith: „Die Geschäftsführung missachtet unzählige geltende Betriebsvereinbarungen, ich mache mir große Sorgen um alle Filialen.“

Etliche Lesensart-Filialen seien gefährdet, weil die Vermieter der Läden eine Übertragung der mit Weltbild geschlossenen Mietverträge auf Lesensart ablehnten, schreibt die „SZ“. „Fest steht, dass Weltbild mit dem Verkauf ein heilloses Durcheinander in den Läden ausgelöst hat.“ Viele Vermieter verböten sogar, die Weltbild-Schilder abzuschrauben und neue Schriftzüge zu montieren. Das führe bei Kunden zu Irritationen.

Während Wenk auch für die „Süddeutsche“ für eine Stellungnahme „nicht zu erreichen“ war, äußert sich Weltbild-Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz zufrieden: Auch wenn Weltbild noch für viele Lesensart-Filialen die Miete zahle, habe der Verkauf an Wenk „die Verluste reduziert“.

Kommentare

2 Kommentare zu "Veto der Vermieter"

  1. Ich weiß nicht was mehr nervt, die mogelpackung oder der naive Betriebsrat, der diesem zugestimmt hat.

    • Verkäufe unterliegen nicht der Mitbestimmung des BR, es kann lediglich ein Interessenausgleich verhandelt werden….

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