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Zittern am Perron

Stehen bald wieder alle Züge still? Ob bei der Bahn gestreikt wird oder nicht, lässt GDL-Chef Claus Weselsky weiter offen. Die Aussicht auf Leere am Perron treibt den Bahnhofsbuchhändlern aber tiefe Sorgenfalten auf die Stirn.
„Jeder Streiktag kostet den betroffenen Händler etwa 25 bis 30% Umsatz“, rechnet Götz Grauert, Düsseldorfer Bahnhofsbuchhändler und Vorsitzender des Verbandes Deutscher Bahnhofsbuchhändler (VDBB), vor.

Die Buchhändler am Perron sind gebrannte Kinder: Bereits auf der Herbsttagung des Verbandes im vergangenen Jahr hatte sich abgezeichnet, dass die langen Streiks 2014 so manche Bilanz eingetrübt haben. Vor diesem Hintergrund fällt das Umsatzminus von 1,3%, mit dem die Bahnhofsbuchhandelsbranche laut VDBB-Geschäftsbericht 2014 abgeschlossen hat, noch moderat aus. Aber: „Die aus den Streiks resultierenden Frequenz- und Umsatzrückgänge konnten nicht ausgeglichen werden. Die Orientierung unserer Kunden zu anderen Verkehrsmitteln hält teilweise bis heute an“, erklärt Andreas Klingel, Geschäftsleiter von Schmitt & Co.

Wohin die Weichen weisen, wollen die Bahnhofsbuchhändler am 21. April bei der Jahrestagung in Berlin ausloten. Dann kommt auch der komplette Geschäftsbericht auf die Anzeigetafel. Eckdaten der Branche:  

Im Verband Deutscher Bahnhofsbuchhändler sind 26 Firmen organisiert, die rund 450 Verkaufsstellen betreiben.

  • Der Branchenumsatz für 2014 belief sich laut Verband auf etwa 345 Mio Euro (–1,3% ggü. Vorjahr).
  • 75% wird mit Presseerzeugnissen erwirtschaftet, der Rest mit Büchern und kartografischen Produkten.
  • Der Bahnhofsbuchhandel zeichnet sich durch eine hohe Frequenz von 8 Mio Kunden pro Woche aus.
  • Nach Konzentrationsprozessen in der Vergangenheit hat sich die Lage im Bahnhofsbuchhandel konsolidiert. An der Spitze liegt beim Buchumsatz Valora Retail Deutschland, gefolgt von Schmitt & Co., LS Travel Retail Deutschland  und Dr. Eckert.

(Mehr zum Bahnhofsbuchhandel inklusive Ranking im kommenden buchreport.magazin).

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