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Einäugige unter den Blinden

Der Buch- und CD-Händler Ex Libris bleibt im Krisenmodus. Die im vergangenen Jahr defizitäre Migros-Tochter will 2013 rund 20 Standorte schließen. Partnerschaften sollen die Wende bringen.
Nach Angaben der „Neuen Zürcher Zeitung“ lag der Umsatz im vergangenen Jahr bei 154 Mio Franken (umgerechnet etwa 74 Mio Euro) – seit 2010 sei ein Viertel der Erlöse weggebrochen. 2012 habe das Unternehmen einen leichten Verlust bilanziert, nicht zuletzt wegen Wertberichtigungen, die sich aus den Schließungen von Filialen (sechs Standorte 2012) ergeben. In diesem Jahr werde das Filialnetz auf 87 Standorte schrumpfen, selbst das erst 2004 eröffnete Flaggschiff an der Zürcher Bahnhofstraße werde dichtgemacht. 

Firmenchef Daniel Röthlin begründet den Umsatz-Rückgang in der „NZZ“ mit einem dramatischen Preiszerfall in der Branche seit 2011, der Verlagerung ins Internet sowie weniger Filialen. 

Da der Schweizer Musikmarkt sowie die Märkte für Filme, Spiele und Bücher 2012 aber stärker als das Ex Libris-Geschäft geschrumpft seien, habe Ex Libris sogar Marktanteile gewonnen. Röthlin: „Wir sind die Einäugigen unter den Blinden.“
Dieter Berninghaus, Handelschef der Migros, ergänzt in der „NZZ“: „Da Ex Libris kein Sanierungsfall ist, werden wir in 12 bis 18 Monaten wieder Gewinne schreiben“.
Auf dem Weg dorthin sollen Ergänzungs-Sortimente getestet werden, darunter Tablets, Handys und Computer, möglicherweise in Kooperation mit dem IT-Händler Digitec, an dem die Migros beteiligt ist.
Erfreut zeigt sich Migros angesichts des wachsenden Geschäfts mit E-Books: Die Downloads von elektronischen Büchern und die Verkäufe von Lesegeräten seien 2012 verdoppelt worden.

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