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Mehr Beinfreiheit

Die Umsatzjahresbilanz des Buchhandels 2012 fällt nicht sehr dramatisch aus –, vor allem nicht vor der Folie der düsteren Mittelfristprognosen eines massiven Marktanteilsschwunds für stationäre Anbieter. Beruhigen wird der  gemäßigte Zwischenbefund indes niemanden. Es schafft aber immerhin denjenigen Händlern etwas Luft, die nicht zu weit von der Benchmark nach unten abweichen, um mit veränderten Handelskonzepten zu experimentieren, einschließlich Versuch und Irrtum.

Patentrezepte, das merken die Filialsysteme zwangsläufig stärker als die Einzelkämpfer, gibt es nicht. Auch hinter schönen Konzepten wie Multichannel stehen immer größere Fragezeichen, wenn schon Marktführern wie Thalia oder Barnes & Noble der Rundum-Verkaufsansatz nicht recht gelingen will. Kein Patentrezept gilt auch für etwas Morgenluft schnuppernde Indies und Buy-local-Enthusiasten: Auch und gerade für die lokal verankerten Unabhängigen gibt es kein Konzept, das à la Franchise-System übergestülpt werden könnte.

Beim Thema individuelle Lösungen und Konzeptsuche kommen jetzt nicht ganz zufällig die Großhändler ins Spiel. Die melden sich jetzt mit dem Argument zu Wort, dass gerade der kreative Überlebenskampf um Konzepte und Standort mehr Beinfreiheit benötigt, die womöglich nur Rationalisierung hinter den Kulissen schaffen kann. Weder die Warengruppenpakete, für die jetzt Libri trommelt, noch das (bei der eBuch-Genossenschaft abgeguckte) KNV-Rundumversorgungsangebot sind neu. Aber der Druck auf den stationären Buchhandel ist trotz der relativ undramatischen 2012er-Zahlen so groß, dass die Initiativen für einen veränderten Warenbezug nicht so schnell im Papierkorb landen werden. 

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