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Kleine Buchhändler wissen ihre Kunden zu halten

Erstmals hat Media Control im Auftrag des Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verbands (SBVV) die Situation im Deutschschweizer Buchhandel beleuchtet. Ein Ergebnis: Auch wenn kleinere Buchhändler in Warenwirtschaft und Marketing deutlich hinter den Ketten zurückliegen, ihren Einsatz für den Einzelnen honoriert der Kunde mit barer Münze.  
Die im „Schweizer Buchhandel“ ausführlich dargelegten Ergebnisse in Kürze:
  • Konzentration weit fortgeschritten: Gut die Hälfte (54%) der Deutschschweizer Buchhandlungen ist laut Studie unabhängig. Auf eigenen Füßen stehen insbesondere jene mit geringem Jahresumsatz: Von den Buchhandlungen, die weniger als 1 Mio Franken pro Jahr umsetzen, haben sich nur 39% einer größeren Gruppe angeschlossen. Bei einem Jahresumsatz von über 3 Mio Franken sind dagegen nur 22% der Buchhandlungen unabhängig. 
  • Hoher Nonbook-Anteil im mittelständischen Buchhandel: Knapp ein Drittel ihres Umsatzes erzielen die Buchhändler nach eigenen Angaben mit Nonbooks (CDs, DVDs, Karten, Spielwaren). Im mittelständischen Buchhandel ist der Nonbook-Anteil höher (35%) als in großen (27%) oder kleinen Buchhandlungen (32%).   
  • Digitale Bücher spielen bisher kaum eine Rolle: Der Umsatzanteil von E-Books liegt im Deutschschweizer Buchhandel bei 1%. Etwas höher liegt der Anteil mit 2% bei Buchhandlungen, die jährlich über 3 Mio Franken umsetzen
  • Pro Bon setzen die Buchhandlungen im Schnitt 37,40 Franken um. Nach Größe: Umsatzstarke Buchhandlungen setzen durchschnittlich 67 Franken um; in kleinen Buchhandlungen legt der einzelne Kunde mit 34,40 Franken wiederum etwas mehr in den Kasse als im mittelgroßen Buchhandel (33,70 Franken). 
  • Vielkäufer sind im mittelständischen Buchhandel seltener anzutreffen als in großen oder kleinen Buchhandlungen, so die Forscher. Nur 2% der Kunden aus dem mittelständischen Buchhandel geben mehr als 51 Franken pro Bon aus. Im großen sowie im kleinen Buchhandel liegt der Bonumsatz dagegen bei 11% aller Kunden bei 51 bis 100 Franken. Dies spricht laut „Schweizer Buchhandel“ einerseits für die große Auswahl in Buchkaufhäusern, andererseits für eine hohe Kundenbindung bei kleinen Buchhandlungen.
  • Kleinere arbeiten selten mit Warenwirtschaftssystemen: Gerade mal die Hälfte der kleineren Buchhandlungen setzt ein Warenwirtschaftssystem ein. Im mittelständischen Buchhandel arbeiten dagegen bereits 96% mit Warenwirtschaftssystemen, in den Großbuchhandlungen sind es 100%. 
  • Kaum Bonuskarten im unabhängigen Buchhandel: Während alle Großbuchhändler eine Kundenkarte anbieten, haben nur wenige mittelständische oder kleine Buchhändler (19% bzw. 30%) Bonuskarten als Instrument der Kundenbindung für sich entdeckt.

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