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Noch der richtige Partner?

Als buchreport im September exklusiv („Bücher im Elektronik-Land“) von der Buch-Belieferung der Media-Saturn-Unternehmensgruppe durch das Stuttgarter Barsortiment KNV berichtete, gab es ersten Unmut im Sortiment: Vor allem die Plakate in Saturn-Läden „Was Sie hier nicht finden, bestellen wir Ihnen“ sorgten für Verärgerung. Die hat der Arbeitskreis unabhängiger Sortimente (AkS) jetzt in einem offenen Brief an KNV-Chef Oliver Voerster artikuliert:

„Bei vielen Messe-Gesprächen, die wir als AkS-Sprecherkreis mit Kolleginnen und Kollegen aus dem Sortiment geführt haben, war die zunehmende Konzentration Ihres Unternehmens auf die Nebenmärkte eines der beherrschenden Themen. Viele Sortimenter sind vor allem darüber verärgert, dass Sie nun Saturn nicht nur ein Buch-Sortiment in die Filialen stellen, sondern dort auch noch einen Buchbestellservice mit täglicher Belieferung installieren.“

Damit werde, formulieren die Buchhändlerinnen Iris Hunscheid und Andrea Nunne stellvertretend für den AkS-Sprecherkreis, der Nebenmarkt aufgewertet. O-Ton:

„Hier sehen wir Sortimenter eine unserer Kernkompetenzen beschnitten; denn damit suggerieren Sie dem Kunden, dass Saturn und MediaMarkt ohne weiteres zu den gleichen Dienstleistungen in der Lage sind wie der Sortimentsbuchhandel.“

Die Elektrokette Saturn streicht den Bestellservice als besonderen Kompetenznachweis auf den Plakaten heraus: „Fragen Sie einfach unseren Fachverkäufer!“

Der AkS geht Voerster grundsätzlich an und stellt die Zusammenarbeit mit dem Standortbuchhandel in Frage:

„Viele Kollegen fragen sich daher, ob das Barsortiment KNV am klassischen Buchhandel noch interessiert ist, oder ob Sie darin kein Geschäftsmodell mehr für die Zukunft sehen. Wir wünschen uns von unseren Handelspartnern eine faire Geschäftsbeziehung auf Augenhöhe!
Wenn Sie die Bedeutung des unabhängigen Buchhandels als Partner Ihres Unternehmens betonen, darf das nicht nur ein Lippenbekenntnis bleiben. Denn der Unmut im Sortiment scheint ja bereits dazu zu führen, dass sich immer mehr Kollegen Gedanken darüber machen, ob KNV noch der richtige Partner für Sie ist.“

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