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Zu viele rote Balken

Die Weihnachtswoche mit ihren viereinhalb Verkaufstagen war wie erhofft die umsatzstärkste Woche des Jahres 2010. Aber den großen Rückstand des vorangegangenen tiefroten Advents war damit für den stationären Buchhandel nicht mehr aufzuholen. So endete des Jahr, wie es begonnen hatte, mit einem deutlichen Umsatzminus.

Wie immer steht hinter den im buchreport-Umsatztrend gemittelten Durchschnittszahlen eine Bandbreite von Firmen- und Standortkonjunkturen. Die übergreifende Entwicklung ist aber eindeutig und zeigt, dass der Sortimentsbuchhandel im Weihnachtsgeschäft wie im ganzen Jahr hinter den Umsätzen des Vorjahres geblieben ist:

  • Im Dezember 2010 hat der Buchhandel im Durchschnitt 6% weniger umgesetzt als im Vergleichsmonat 2009, trotz eines Verkaufstags mehr.
  • Allzu weit von früheren Weihnachtsgeschäften ist das allerdings gar nicht entfernt: Die Latte hochgelegt hatte das sensationelle Weihnachts-Plus von 2008 (+9,8%), von dieser Höhe ist das Buchgeschäft mit –3,3% im Dezember 2009 und den –6% in diesem Dezember wieder gelandet.  
  • Das Schmerzliche in diesem Jahr: Auch in den Monaten zuvor gab es zu viele rote Balken, die in ein Jahresminus von 3,3% münden.

Gutes Sachbuch-Angebot sorgte für steigende Nachfrage

Im zurückliegenden Dezember haben alle Medienformate und alle thematischen Warengruppen gegenüber dem Vorjahr verloren, mit einer Ausnahme:

  • Auch im Dezember standen Sachbücher hoch im Kurs und legten gegenüber dem Vorjahr um fast 11% zu, nicht mit dem Debattenbuch des Jahres (Sarrazin), sondern einer bunten Mischung von Keith Richards über Loki Schmidt bis zum Papst.
  • Im Minus, aber besser als der Schnitt, hat die im Weihnachtsgeschäft besonders gut nachgefragte Kinderliteratur abgeschnitten.

Ansonsten reihen sich alle thematischen Warengruppen ins Bild vom Umsatzrückgang ein. Die mit fast 39% Umsatzanteil größte Warengruppe der Erwachsenen-Belletristik konnte das in diesem Bereich sehr starke Vorjahresgeschäft nicht erreichen. Bei den Medienformaten haben sich die Kalender wie schon in den Wochen zuvor recht gut geschlagen.

Der Absatz war zu schwach

Der erzielte Durchschnittspreis der verkauften Bücher und Medien lag im Dezember mit 9 Cent etwas höher als im Vorjahr. Das Problem war der rückläufige Absatz im Dezember ( –6,7%) wie im ganzen Jahr ( –3,3%).

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