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Unumstrittener Stilist

Beim diesjährigen Preis der Leipziger Buchmesse hat kein Überraschungssieger das Rennen gemacht: Der Gewinner Saša Stanišić (Foto: Katja Sämann) wurde bereits im Vorfeld von der Literaturkritik über den grünen Klee gelobt, mit Erscheinen von „Vor dem Fest“ im März hatten alle bekannten Zeitungen und Zeitschriften von „Zeit“ bis „FAZ“ seinen zweiten Roman einhellig positiv und zum Teil hymnisch besprochen.

Kritik gab es nur von einem Kollegen: Maxim Biller hatte in einem „Letzte Ausfahrt Uckermark“ übertitelten „Zeit“-Artikel über den desolaten Zustand der deutschen Gegenwartsliteratur Stanišić mit seinem neuen Buch als Beispiel für die Mutlosigkeit deutsch schreibender Migrantenschriftsteller angeführt.

Nun hat der 1978 im ostbosnischen Višegrad geborene Stanišić nicht nur einen der wichtigsten deutschen Buchpreise geholt, sondern es erstmals auch auf die SPIEGEL-Bestsellerliste geschafft, wo „Vor dem Fest“ in dieser Woche auf Platz 10 eingestiegen ist. Schon sein Debütroman „Wie der Soldat das Grammofon repariert“ von 2006 war für den Deutschen Buchpreis nominiert und mit 70.000 verkauften Exemplaren ein Erfolg im Buchhandel, der auch international mit Lizenzen in über 30 Sprachen große Aufmerksamkeit fand.

Vom aktuellen Uckermark-Roman sind laut Luchterhand 50.000 Exemplare im Handel; derzeit ist die 6. Auflage in Druck. Verlag und Autor sorgen dafür, dass das Buch im Gespräch bleibt: Luchterhand legt im Marketing mit einer Anzeigenkampagne nach, der Autor geht auf Tour mit rund 50 Lesungen.

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